Der Kurvenliebhaber Colani ist verstummt (Nachruf)
17.09.2019
Dass er bekannt und umstritten war, das kann man jetzt, nach seinem Tod mit knapp über 91 Jahren, schon daran sehen, dass fast jede Zeitung oder Zeitschrift sich mit ihm befasst.
Da bleibt wenig hinzuzufügen, auf ein paar Sachen möchten wir aber trotzdem verweisen.
1971 baute der Freund runder und bionischer Formgestaltung einen Lamborghini Miura in einen rasenden Pantoffel um.
Schon Jahre vorher war Mitte der Sechzigerjahre mit dem auf dem Käfer basierten Colani GT eine kleine Serienfertigung gelungen.
1972 gestaltete Colani den Formel-1-Monoposto Eifelland 01 . Sein erster, sicherlich mutiger Entwurf, funktionierte allerdings nicht wirklich. Ein Erfolg wurde dieses Abenteuer aus verschiedenen Gründen nicht.
1976 zeigte Colani am Genfer Autosalon einen Sportwagen im Retrodesign.
Colani, der übrigens auch ein paar Jahre in der Nähe von Bern gestaltete, war ein Designer mit klaren Vorstellungen und er hielt sich nicht zurück, wenn es darum ging, anderer Leute Arbeit zu kritisieren. Er machte aber auch Nägel mit Köpfen und gestaltete Alltagsgegenstände, Flugzeuge, Autos, Motorräder und sogar Fotokameras. Die modernen Canon EOS etwa sollen heute noch von seinen Arbeiten mit der T90 profitieren, kann man nachlesen.
Und auch das Biertrinken wollte er vereinfachen, wie ein für Warsteiner designtes Glas 1981 zeigte.
Wer mehr wissen möchte, dem empfehlen wir den umfangreichen Artikel auf Wikipedia oder auch einen Bericht in der Zeitschrift Auto Exklusiv aus dem Jahr 1991 (im Zwischengas Zeitschriften-Archiv, wo sich 105 Seiten mit Berichten zu Luigi Colani finden).