Rückkehr zur Chassis-Bauweise?
14.09.2019
Wenn man durch die IAA läuft oder die aktuellen Pressemitteilungen grosser Hersteller liest, dann könnte man sich an die Fünfzigerjahre erinnert fühlen, als Autobauer noch komplett fahrfähige Fahrgestelle ohne Karosserie bauten und diese unabhängigen Designern und Carrossiers anboten, damit diese eine elegante Hülle darauf bauen konnten.
Gerade mit dem Elektroauto scheint die Chassis-Bauweise wieder Auftrieb zu erhalten.
Volkswagen etwas spricht von der MEB-Plattform als Basis für den ID.3, aber auch den ID Buggy. Toyota hat eben die Kleinwagenplattform GA-B vorgestellt.
Bei Bosch auf der IAA kann man eine weitere dieser Plattformen sehen.
Allerdings, im Normalfall sind diese neuen Plattformen nur mit einer selbsttragenden Karosserie funktionsfähig und vor allem sicher. Die Idee, dass nun von kleinen Firmen wieder Hunderte von Karosserie-Versionen auf diese Chassis gestellt werden, ist eine Illusion. Alleine schon die Zulassungsaufwände würden kompakte Firmen vor unlösbare finanzielle Probleme stellen.
Dies bestätigte mir auch Erich Bitter an der IAA, der den Siebzigerjahren, die ihm den Bau des eleganten Bitter CD auf dem Chassis des Opel Diplomat ermöglichten, manche Träne nachweint.