Klassikerperle der Zukunft - Porsche Carrera GT
18.01.2020
Es gibt nur wenige Autos, die so anders klingen als die meisten anderen und zugleich auch optisch einen sehr hohen Wiedererkennungswert haben, wie der Porsche Carrera GT.
Von 2003 bis 2006 wurden gerade einmal 1282 Exemplare gebaut, inklusive der Prototypen. Sie wurden für knapp über EUR 452’000 verkauft, inklusive Gepäckset und Keramikbremsen. Das war damals eine tüchtige Summe Geld, heute erschreckt ein solches Preisschild niemand mehr.
Der Motor war eigentlich für den Rennsport gedacht, doch der Zehnzylinder mit 612 PS bei 8000 Umdrehungen wurde exklusive im Typ 980, so hiess der Carrera GT intern, verbaut.
Geschaltet wurde manuell, anfänglich mit einem Holzknauf und durch sechs Gänge, später durfte auch ein Kevlar-Schaltheber bestellt werden. Die Räder waren hinten und vorne an Doppelquerlenkern aufgehängt, alles sah nach Rennsport aus.
Nicht alle Besitzer konnten mit der Kupplung umgehen, der Ersatz war teuer und sie war vor allem am Anfang schnell zerschlissen, wenn man nicht mit Standgas losfuhr.
Kompakt war der Porsche Carrera GT nicht unbedingt, aber kleiner als 4,613 Meter in der Länge und 1,921 Meter in der Breite sind die modernen Supersportwagen der Konkurrenz auch nicht. Etwas besser kann es der eine oder andere vielleicht im Windkanal, 0,39 cW war schon 2003 keine Spitzenleistung. Dafür lag das Leergewicht mit 1380 kg dank CFK-Monocoque und Kunststoffkarosserie tief.
Die Fahrleistungen war für die Zeit überirdisch, inzwischen können das Elektrosportwagen oder Hybrid-Renner besser. Aber den hochdrehenden Zehnzylinder-Sound, das konnte vielleicht noch der Lexus, das war’s dann.
Die Preise haben sich auf höchsten Niveau gehalten, günstig wurde der Carrera GT nie. Ein gutes Exemplar dürfte man bereits heute, nur 15 Jahre nach seinem Bau, kaum mehr zum damaligen Neupreis kriegen. Damit muss man eigentlich gar nicht mehr diskutieren, ob dieser Porsche, der kaum ein Teil mit seinen Artgenossen gemeinsam hatte, eine Klassikerperle ist, nicht nur in Zukunft, sondern wohl auch schon heute. Für diese Kategorie gibt es ja heute den Begriff “Neoklassiker”.