Eine Himbeere im Winterwald!
07.01.2020
Glück im Unglück hatten Heiner Nemec und Eugen Botay im Jaguar XK140 von 1954 bei der Planai-Classic vom vergangenen Wochenende, von der wir natürlich ausführlich berichtet haben.
Auf der Rückführung zum Start des zweiten Laufes von der Planai hinunter zur Mittelstation verlor der Fahrer auf glatter Fahrbahn seine "Himbeere" und rutschte durch eine kleine weiche Schneeböschung in den Wald hinunter. Dabei nahm er auch noch die Fotozelle der Zwischenzeitnahme mit sich in die Tiefe. Alles lief wie in Zeitlupe ab, trotzdem hatten die beiden grosses Glück, dass sie nicht seitlich über die Kante rutschten, was dann wohl oder übel mit einem Überschlag geendet hätte.
Nicht auszudenken was dabei hätte passieren können! Die beiden aber sind wohlauf, nur der Jaguar wird wohl etwas Pflege brauchen.
Da stellt sich natürlich sofort wieder die Frage, ob man mit derartigen Autos überhaupt an Winterrallies teilnehmen sollte? Vergessen wir jetzt einfach mal den Rost infolge der grossen Salzmengen, die auf diesen Kilometern unters Blechkleid und auch in die Mechanik gelangen. Reden wir einzig von möglichen Unfällen und deren Folgen. Der XK140 rutschte nur langsam den Abhang hinunter und wurde dann durch einen Baum auf seiner Schlittenfahrt ins Tal gestoppt. Der Stoss hat bestimmt einiges an Blech verformt und vielleicht wurden dadurch auch ein paar Spaltmasse etwas verschoben. Der Vorteil von Winterrallies aber ist, dass meist viel langsamer gefahren wird und der Schnee oft auch als Dämpfer seine Wirkung zeigt.
Crashes bei Sommerrallies sind seltener, dafür aber auch meist wesentlich heftiger für Mensch und Maschine.
Der Spass auf wechselnden Unterlagen zu fahren ist einfach gross, dass dabei aber nicht jedes Modell gleich gut geeignet ist versteht sich auch von selbst. Ein kompakter Lancia Fulvia HF ist sicher wesentlich idealer als ein vergleichsweise grosser Jensen CV8, trotz seiner Kunststoffkarosserie.