Klassikerperlen der Zukunft – Lotus Emira
12.03.2022
Es sind nun ja bereits bald neun Monate vergangen, seit Lotus ihren letzten Sportwagen mit Verbrennungsmotor vorgestellt hat, den Emira. Wir hatten damals einen etwas kritischen Kommentar dazu geschrieben, weil wir die typische Leichtigkeit und Kompaktheit beim Emira etwas abhanden gekommen war.
Inzwischen entwickelte Lotus weiter und die ersten Testfahrten mit Vorserien-Exemplaren konnten durchgeführt werden. Und es scheint, dass Lotus mit dem Emira ein wirklich gutes Auto auf die Strasse stellt.
Aus Sicht eines Klassikerenthusiasten ist dieser Sportwagen aus mehreren Gründen wichtig: Man kann ihn mit einem Handschaltgetriebe kaufen, die elektronischen Helferlein sind zwar da, aber nicht in übertriebener Art und Weise. Und der Lotus darf noch ein richtig kräftiges Sechszylinder-Lied singen, solange der von Toyota konstruierte V6 mit Kompressor vor der Hinterachse installiert ist. Lotus wird den Emira auch mit dem AMG-2-Liter-Turbo-Motor bauen, dann allerdings mit automatischem Direktschaltgetriebe.
Auch mit den Dimensionen des Lotus Emira kann man sich arrangieren. Natürlich ist er mit fast 1,9 Metern Breite deutlich ausladender als frühere Lotus-Modelle, aber dies ist wohl der Tribut an die Moderne. Dafür ist der Emira deutlich praktischer als seine Vorgänger und dies ist ja auch eine Qualität. Bei einem noch knapp noch fünfstelligen Grundpreis (“First Edition” ab 95.995 Euro) kann man auch das ästhetisch nicht ganz überzeugende Lenkrad akzeptieren und bezüglich Styling fällt der Lotus auch auf einem Parkplatz mit lauter Supersportwagen der Neuzeit nicht ab. Einzig die 1,5 Tonnen Gewicht geben zu denken, aber es scheint, dass diese unerwartete Schwerleibigkeit kaum zulasten der Agilität geht.
Die Sterne stehen also gut für den Lotus und man kann der kleinen Mannschaft in Hethel nur gratulieren, dass sie bei ihrem letzten grossen Wurf mit Verbrennungsmotor auf Hybrid-Elemente und anderen modernen Schnickschnack verzichten konnten. Die Klima-Auswirkung der wenigen Emira, welche bis zu seinem Ableben produziert werden können, dürften jedenfalls sehr übersichtlich sein.