Denken rettet Leben
29.03.2022
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was man beim Stöbern in alten Zeitschriften so entdeckt. Die wahren Perlen finden sich dabei in der Regel abseits der grossen Fahrberichte. So auch in Ausgabe 14/1956 von Auto, Motor und Sport , die auf Seite 7 dieses auf den ersten Blick recht blutrünstig anmutende Bild eines erdolchten Peugeot 203 zeigt. Warum druckt man sowas auf den ersten Seiten in einer Autozeitschrift ab? Die Erklärung und das grosse Erstaunen folgen dann beim Lesen der fünf Zeilen darüber: alle vier Insassen des Peugeot blieben völlig unversehrt. Zu verdanken haben sie den Fortbestand ihrer Gesundheit einzig der Geistesgegenwart des Fahrers: Als er beim Bremsen ins Leere trat, rief er nur "Kopf runter!". Zum Glück waren die Passagiere ebenso reaktionsschnell wie der Fahrzeugführer.
Im Zeitalter der Smartphone-glotzenden und Infotainment-abgelenkten Automobilisten wäre die Sache wohl nicht viel anders ausgegangen, vielleicht sogar schlimmer. Schliesslich hätte der Notbremsassistent auf der Fahrbahn vor dem Wagen höchstwahrscheinlich kein Hindernis erkannt und folglich auch nicht selbsttätig eine Gefahrenbremsung eingeleitet – was sich bei Bremsversagen ohnehin schwierig gestaltet hätte. Es schadet also auch heute sicher nicht, trotz aller Fahrhilfen aufmerksam und vorausschauend zu fahren.