Design ohne Tradition? Oder mit zuviel?
13.03.2022
Beim Betrachten zweier Buick (Roadmaster Convertible und Riviera Gran Sport) ist uns letzthin aufgefallen, wie wenig die beiden nur gut ein Dutzend Jahre auseinander liegenden Autos miteinander gemeinsam hatten. Kaum jemand, der sich nicht mit Amerikanerwagen auskennt, hätte wohl vermutet, dass beide Modelle vom selben Hersteller stammen.
Die Amerikaner scheinen Design-DNA sowieso deutlich lockerer zu nehmen als etwa deutsche Hersteller. Mercedes-Benz etwa entwickelte das die Frontpartien seiner Autos über Jahrzehnte relativ behutsam weiter.
Allerdings gibt es auch bei Mercedes-Benz Brüche. So hat die Front eines Vision EQXX kaum mehr etwas mit der übrigen Modellpalette zu tun. Und manchmal braucht es vielleicht auch beim Design einen Neuanfang.
Dass man es mit der Betonung von Markenerkennungszeichen auch etwas gar weit treiben kann, sieht man bei BMW . Die Niere zierte bereits die Vorkriegsautos der Marke, bis in die Achtzigerjahre wurde sie stetig kleiner, bis sie dann zunächst bei den vielzylindrigen Fahrzeugen wieder anwuchs. In der Neuzeit aber wurde sie fast schon monströs ausgestaltet.
Nehmen wir zum Schluss noch ein anderes Beispiel: Lamborghini . Was sind die Design-Gemeinsamkeiten von Miura und Countach, die nicht einmal ein Jahrzehnt auseinander liegen? Es gibt kaum welche, mit dem Countach wurde ein radikal anderer Weg beschritten, der allerdings seither doch mehr oder weniger kontinuierlich weiterverfolgt wird …
P.S. Vielleicht wissen unsere Leser noch ein paar besonders interessante Beispeile von Design-Neuanfängen oder kontinuierlicher Design-Weiterentwicklung?