Wie teuer kann der Ferrari F40 noch werden?
04.03.2022
Wir Menschen haben ja oft ein schlechtes Gedächtnis. Deshalb können sich wohl auch viele Leute nicht mehr daran erinnern, dass noch vor 8 oder 10 Jahren EUR 400’000 oder so locker reichten, um einen gut erhaltenen Ferrari F40 zu kaufen. Seither sind die Preise stetig gestiegen, da konnte weder Corona noch eine gewisse Wertkorrektur im Classic-Car-Markt nach 2015/2016 etwas daran ändern.
Sechsstellig zu einem guten Ferrari F40 zu kommen, scheint inzwischen eher ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Die Auswertung der Zwischengas-Auktions-Datenbank jedenfalls ergibt ein eindeutiges Bild, wenn man die Höchstgebote (in Euro) an Versteigerungen auf die Zeitachse legt:
Übrigens wurden gut zwei Drittel auch tatsächlich verkauft, einigen Einlieferern waren die Gebote wohl noch zu tief.
Aber wie geht es weiter? Sind schon bald EUR 1,5 bis 2 Millionen für einen F40 die Norm? Richtig selten ist ein Ferrari F40 nun ja wirklich nicht, immerhin wurden 1315 Exemplare produziert. Da ist ein für rund EUR 250’000 gehandelter Ferrari 365 GTC/4 beispielsweise mit knapp über 500 gebauten Fahrzeugen deutlich rarer.
An der Seltenheit liegt es also kaum, dass der F40 so hoch in der Gunst der Sammler und Enthusiasten steht. Es liegt wohl eher an der äusserst attraktiven Kombination von Rennwagen-Genen mit einer noch akzeptablen Alltagstauglichkeit, etwas was andere Supersportwagen so wohl weniger überzeugend hinkriegen.
Mindestens Gooding & Co, die an diesem Wochenende einen F40 nach US-Spezifikation mit knapp 3800 Meilen auf dem Tacho für USD 2,4 bis 2,8 Millionen an einen neuen Besitzer vermitteln wollen, erwarten offenbar weiterhin steigende Notierungen für den praktisch ausschliesslich in Rot ausgelieferten Supersportwagen.
Und wenn der Trend sich fortsetzt, werden wir schon in den nächsten Jahren Preise mit einer “3” am Anfang sehen, schliesslich gibt es ja auch noch Exemplare mit berühmten Vorbesitzern, die irgendwann (wieder) auf den Markt kommen werden …
Und wie immer ist es so, dass man mit dem richtigen Riecher eine ziemlich gute Rendite hätte generieren können, wenn man vor sieben oder zehn Jahren zu einem F40 gegriffen hätte. Allerdings wäre auch einiges an Wartungs- und Erhaltungskosten aufgelaufen und alleine diese Beträge hätten wohl manchen Enthusiasten schon deutlich finanziell überfordert.
P.S. Gooding konnte den F40 aus dem Jahr 1991 in Amelia Island für tatsächlich USD 2,45 Millionen (EUR 2,23 Millionen, CHF 2,26 MIllionen) verkaufen. Und das dürfte durchaus noch nicht das Ende der Fahnenstange sein ...