Das Auto, das die Welt (ein bisschen) veränderte
12.08.2019
Nach dem 11. Februar 1989 war die Welt nicht mehr dieselbe, zumindest die Autowelt nicht.
Mazda hatte auf der Chicago Auto Show den Miata, hierzulande als MX-5 bekannt, präsentiert und damit neue Impulse gesetzt. Für vergleichsweise wenig Geld konnte man sich plötzlich einen hübschen zweisitzigen Sportwagen mit individueller und vor allem offener Karosserie kaufen. Dabei galt das Cabriolet fast als ausgestorben. Nur noch Alfa Spider, Mercedes SL und einige wenige andere waren von der alten Garde am Start, während neue Cabrios höchstens noch auf der Basis bestehender Limousinen entstanden. Mit dem MX-5 startete Mazda einen regelrechten Cabriolet-Boom, dem sich viele Hersteller in der Folge anschlossen.
Im Jahr 1989 allerdings, da waren es zunächst vor allem die Amerikaner, die vom kleinen Nippon-Roadster profitierten. Man hatte mit geringen Stückzahlen geplant, aber diese wurden den verdutzten Verkäufern in den USA praktisch aus den Händen gerissen. Wir hätten auch gerne zugeschlagen, Auto Motor und Sport hievte den kleinen Sportwagen prompt auf die Frontseite.
Nach Europa kamen aber vorerst höchstens extra importierte Exemplare (mit Meilentacho). Den ersten sah ich im Sommer 1989 und ich wusste, ich wollte auch einen haben.
Noch bis zum Frühjahr 1990 musste man hierzulande warten, bis man einen MX-5 auch nur bestellen konnte. Rabatte gab es keine, die Autos wurden zugeteilt. Trotzdem gelang es mir damals, einen dieser Mazda zu ergattern und ab Sommer 1990 zu fahren. Nicht in der Wunschfarbe Blau, sondern halt eben in Rot. Trotzdem, welche Freude, als er endlich da war!
In Chicago hatten im Februar 1989 übrigens auch zwei andere interessante japanische Sportwagen ihre (Vor-) Premiere gefeiert, nämlich der Honda NSX und der Nissan 300 ZX.
Der Einfluss von NSX und 300 ZX auf die Automobilgeschichte war allerdings deutlich geringer als jener des in den USA konzipierten Mazda MX-5.