Zum ersten Mal als Beobachter an einem Concours d'Elegance
Der Zurich Classic Car Award am 21. August 2019 auf dem Bürkliplatz in Zürich war meine erste richtige Oldtimerveranstaltung. Als Multimedia-Praktikant bei Zwischengas war ich natürlich dementsprechend gespannt und auch ein klein wenig nervös. Dass sich diese Nervosität als komplett unbegründet herausstellen würde, wusste ich im Vorfeld noch nicht.
Kaum angekommen, fühlte ich mich wie in einer anderen Zeit. Da waren keine zeitgenössischen Autos, wie sie tagtäglich das Strassenbild von der mondänen Stadt Zürich prägen und auch während meiner Tramfahrt zum Bürkliplatz zuhauf zu sehen waren.
Stattdessen standen da massenweise Autos aus einem mir unbekannten Zeitalter (ich bin schliesslich erst 19 Jahre alt!), Oldtimer in Hülle und Fülle. Nur schon das Spazieren zwischen den Oldtimern stellte sich für mich als Neuling in der Szene als sehr spannend heraus, da ich Oldtimer bisher nur von Artikeln und Bildern aus meiner Arbeit bei Zwischengas kannte. Diese Modelle für einmal in der Realität zu sehen, war eine komplett neue Erfahrung und übertraf alles, was ich bisher online gesehen und gelesen habe.
Mindestens so spannend wie die Oldtimer selbst sind auch deren jeweilige Historie. Ein Oldtimer wird umso interessanter, je mehr man von seiner Geschichte erfährt. Als ich beispielsweise durch einen Aussteller erfuhr, durch wie viele Hände sein Citroën B14 Cabrio von 1927 gegangen ist und dass er sich seit 28 Jahren im Familienbesitz befindet, wurde mir das erste Mal bewusst, dass Oldtimer mehr als nur Autos sind. Es sind Autos mit einer Geschichte, welche so von einem zeitgenössischen Fahrzeug erst noch geschrieben werden muss. Genau diese individuellen Geschichten machen den Charakter und den Charme der Oldtimer aus. Ohne diese Geschichten wären die Oldtimer nicht einmal ansatzweise so interessant. Ausserdem würde dadurch auch der Glanz der damaligen Zeiten komplett verloren gehen. Die guten alten Zeiten, wie man so schön sagt.
Ein bestimmter Oldtimer hat es mir speziell angetan. Der Rolls Royce Phantom I Boattail Roadster aus dem Jahre 1928. Ich habe bisher kein Auto gesehen, welches eine dermassen grosse Präsenz ausstrahlt wie dieser Boattail. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass dieses Auto eine Fusion aus einem “normalen” Auto und einem Boot darstellt. Weiter ist es den Angaben des Besitzers zufolge auch ein Unikat. Diese Tatsache macht den Boattail Roadster noch interessanter und begehrenswerter, als er sowieso schon ist. Zahlreiche in die Restauration investierte Stunden machen dieses Automobil zu einem Hingucker. Die nebenan auf einem Sockel ausgestellte Rolls Royce-Kühlerfigur, welche komplett aus reinem Silber gefertigt wurde, fiel aufgrund der enormen Präsenz des Autos auf den ersten Blick gar nicht auf.
Ein Auto, welches mir ebenfalls in Erinnerung bleiben wird, ist der BMW Isetta 300 aus dem Jahre 1957 (Bild oben). Dieses Kleinstautomobil ist allein schon optisch sehr auffallend. Nicht weil es besonders schön oder luxuriös ist, sondern wegen seiner kompakten Bauweise. Nach wie vor erstaunt es mich, wie auf so kompaktem Raum alle notwendigen Komponenten Platz haben und dass das Automobil generell fahrtauglich ist. (Sehr) Klein, aber oho!
Jetzt - nach meinem Besuch - kann ich sagen, dass ich überwältigt bin. Dies nicht nur von den Oldtimern, sondern auch von deren Geschichten und den Menschen dahinter. Jeder Oldtimer hat seine eigene besondere Geschichte. Genau diese individuellen Geschichten machen die alten Autos so besonders und heben sie von der Masse ab.
P.S. Ein umfangreicher Bericht und Rückblick zum Concours aus unserer Redaktion folgt natürlich noch ...























