Und noch ein Neoklassiker verschwindet
28.01.2021
“Elise, Exige und Evora gehen ins letzte Produktionsjahr”, so lautet eine Lotus-Pressemitteilung, die uns vor wenigen Tagen erreichte. 26 Jahre nun haben wir den Lotus Elise als einen der letzten Sportwagen nach Colin Chapmans Gusto erlebt, sprich leicht, sportlich und bezahlbar.
Da ist natürlich der neue Lotus Evija kein wirklicher Ersatz, auch wenn er 2000 Elektro-PS auf die Räder bringt.
Und wieviel Lotus-/Chapman-DNA der neue Type 131 noch ins sich tragen wird, das können wir erst beurteilen, wenn dieser neue Hybrid(?)-Sportwagen für breitere Kreise in ein, zwei Jahren auf den Markt kommt.
Bis dahin werden wir noch das Schlussbouquet der drei “E” (Elise, Exige, Evora) erleben, die in Summe schliesslich auf 55’000 Einheiten kommen sollen. Der Abgang jedenfalls soll noch kräftig gefeiert werden, lässt die von Geely und Etika kontrollierte Firma Lotus verlauten, welche, und das ist positiv, um 250 neue Mitarbeiter aufgestockt werden soll.
An dieser Stelle soll aber auch noch auf einige Meilensteine von Lotus zurückgeblickt werden:
1957 brachte Lotus mit dem Elite (Type 14) den ersten Wagen mit Kunststoff-Monocoque-Karosserie auf den Markt
1963 gewann der Lotus 25 zum ersten Mal den Weltmeisterschaftstitel, notabene auch mit einem selbsttragenden Monocoque konstruiert
1970 revolutionierte Chapman mit dem Lotus 72 die Formel 1 ein weiteres Mal
1977 kam Chapman mit dem ersten Flügelauto mit Bodeneffekt (Lotus 78)
1981 folgte der erste Formel 1 mit Karbon-Monocoque
1983 bewies Chapman, dass eine aktive Aufhängung im Formel 1 die Zukunft war
1995 revolutionierte Lotus den Sportwagenbau mit dem Elise und seinem Alukomposit-Chassis
2019 stellte Lotus den 2000 PS starken Evija vor
Colin Chapman selber starb leider bereits 1982 im Alter von nur 54 Jahren. Die Liste seiner Innovationen und wegweisenden Entwicklungen ist lange und sie hinterliess viele Spuren.