Denn sie wissen nicht, was sie tun!
26.01.2021
Am 6. Februar 2021 kommen die Memorabilia des “Ristorante Cavallino” in Maranello unter den Hammer. Giuseppe Neri war jahrelang der Patron des Restaurant und ein guter Freund für Enzo Ferrari. Räumliche Nähe war gegeben, denn das Restaurant lag nur gerade einmal 50 Meter direkt gegenüber der Strasse des Ferrari-Werks.
Natürlich sammelten sich im Laufe der Jahre unzählige kleine und grosse Erinnerungsstücke aus dem Hause Ferrari an. 168 davon werden jetzt vom Pariser Auktionshaus Artcurial versteigert. Darunter gibt es von Briefen des Commendatores über den V12 Motor von Gerhard Berger und Jean Alesi bis zu den Helmen von Schumacher und Alonso so ziemlich alles.
Das “Cavallino” galt als Kantine von Enzo. Regelmässig genoss er hier das Mittagessen an seinem reservierten Tisch, Tortelli in Butter und Salbei, oder ein Käserisotto.
Nach dem Tod von Giuseppi Neri haben seine Töchter Cristina, Clementine und Chiara den Betrieb ab 2015 noch bis Ende 2020 weitergeführt, es jetzt aber dem Sternekoch Massimo Bottura übergeben. Nun ist das Gebäude im Umbau und wird sicher nie mehr das, was es einmal war. Das Essen kann zwar noch besser werden, doch die Atmosphäre wird ohne all die Museumsstücke schwer leiden. Ferrari selbst hat sich leider noch kaum je um seine eigene Geschichte gekümmert, nun verschwinden noch unzählige weitere Erinnerungsstücke aus der Historie rund um aus Maranello.
Wie oft wurden wir nach Fahrzeugpräsentationen im Cavallino verköstigt. Auf sämtlichem Tischgedeck befand sich das "cavallino rampante" (aufbäumendes Pferdchen). Die Kellner mussten regelmässig weniger wegräumen als sie aufgedeckt hatten …
Schade, dass es soweit kommen musste. Man hätte hier eine hochinteressante Kultstätte errichten können, die als Museumsgastronomie garantiert nur gewonnen hätte.