Unerfüllte Wünsche des ersten Zwischengas-Jahrzehnts
01.01.2021
Über die letzten zehn Jahre und natürlich die Jahrzehnte davor hatten wir Gelegenheit, einige der aussergewöhnlichsten und spektakulärsten Autos zu fahren, die je gebaut wurden. Und wir konnten auch die Fahrzeuge pilotieren, die einst in Hunderttausenden und sogar Millionen herumkurvten und heute trotzdem fast vergessen sind. Nach bald 1000 Autos, an deren Steuer wir sitzen konnten, müsste man meinen, dass kaum mehr Wünsche offen sein können. Doch so ist es dann eben doch nicht. Zwar wird die Liste kleiner, aber es kommen auch immer wieder neue Kandidaten dazu.
So hatten wir bisher nie Gelegenheit, die besondere Fahrtechnik, die für das Ford Model T nötig ist, zu erlernen. Wir durften den Supersportwagen der Vorkriegszeit, den Bugatti 35 nie fahren und auch nicht seinen Konkurrenten, den Alta Sports. Auch eine Fahrt im Ferrari 212 wurde uns noch nie ermöglicht und auch der Wunsch nach einem Proberitt im FMR Tiger 500 konnte noch nicht erfüllt werden. Den Lotus Elite der späten Fünfzigerjahre kennen wir bisher nur von aussen und den Meyers Manx Buggy nur von Bildern. Auch in einen BMW M1 würden wir gerne einmal steigen und einen Lamborghini Silhouette (Bild oben) haben wir gar schon seit Jahrzehnten nicht mehr erblickt. Und dann würden wir uns auch gegen eine Probefahrt im Peugeot 205 T16 oder im McLaren F1 nicht wehren. Und auch der Pagani Zonda ist ein Auto, das wir gerne einmal persönlich erleben möchten. Und selbstverständlich würden wir sofort alles stellen und liegen lassen, wenn man uns einen Jaguar C-Type oder D-Type zur Verfügung stellt.
Natürlich könnten wir noch viele weitere Autos nennen, die Liste könnte sogar seitenweise wachsen, wenn wir noch Motorisierungen, Kraftübertragungen oder Karosserievarianten differenzieren würden. Aber es gibt auch noch anders geartete Wünsche.
In den letzten zehn Jahren hatten wir einige Male die Gelegenheit, besondere Klassiker über weitere Strecken zu fahren, also nicht nur eine Probefahrt über einige Kilometer (mit Foto Session) zu absolvieren. Ein Beispiel dafür war unser Monat, den wir mit einem Apal Buggy geniessen durften. Dieser Monat gehört denn auch zu meinen liebsten Erinnerungen an die ersten zehn Jahre Zwischengas. Und er führte zu einem Fahrbericht , dessen Fotos an nicht weniger als 20 verschiedenen Aufnahmepunkten entstanden sind.
So etwas lässt sich nur durchführen, wenn man einen Wagen länger hat. Aber natürlich lernt man ein Auto auch besser kennen, wenn man es über längere Zeit fährt, ein Grund dafür, dass wir auch immer gerne Berichte über Klassiker machen, die wir selbst besitzen oder besassen. Leider können wir aber nicht jedes Auto, das uns gefällt oder das uns interessiert, kaufen …
Das Schöne an unserem Thema ist auch, dass einem der Stoff nie ausgeht. Schliesslich wurden schon Zehntausende von Automodellen produziert und immer wieder fallen uns neue Blickwinkel ein, unter denen man besondere, aber auch einst alltägliche Autos betrachten kann. Wie wäre es mit der Wiederholung einstiger Urlaubsfahrten im Kabinenroller? Oder eine Pässeüberquerung im Vorkriegsautomobil? Bisher reichte uns meist oft einfach die Zeit nicht, um so etwas in Angriff zu nehmen. Aber im neuen Jahr wird ja jetzt alles besser, und es geht ja nichts über gute Vorsätze …