Wenn ein Ferrari nicht Ferrari heissen soll
24.04.2018
Der Autohersteller Ferrari und dessen Rechtsanwälte stehen weltweit auf Kriegsfuss mit Ferrari-Besitzern, die ihre Autos umbauen oder neu karossieren. Da wird schnell abgemahnt und mit einem Prozess gedroht, selbst bei Autos, die vor 20 oder 40 Jahren entstanden und bei denen es damals sogar entsprechende Absprachen gab.
So ist es vermutlich auch zu erklären, dass der (Ferrari) Conciso Concept, den Bernd Michalak im Jahr 1993 an der IAA in Frankfurt zeigte, (aussen) kein Ferrari-Logo zeigt, sondern schlicht mit “Conciso” beschriftet ist.
Dabei ist er technisch eigentlich 100 Prozent Ferrari, denn unter der Aluminium-Haut, die sich aufregend minimalistisch über die vier Räder spannt und nicht einmal einen einfachen Wetterschutz oder Türen vorsieht - gefahren wird empfohlenerweise mit Helm - steckt ein Ferrari 328 GTS aus dem Jahr 1989.
Dreissig Prozent leichter soll der Wagen damals gewesen sein als das Serienpendent, zu einer Serienfertigung kam es nicht und auch das Einzelstück wurde nur wenig gefahren.
Vor knapp einem Jahr wurde die futuristische Neuinterpretation der klassischen “Barchetta” in Chantilly von Bonhams für EUR 115’000 (CHF 131’157) “verkauft”, aber offenbar kam dann etwas dazwischen, denn am 12. Mai 2018 kommt das Konzeptfahrzeug erneut unter den Hammer und zwar bei RM/Sotheby’s in Monaco . EUR 100’000 bis 120’000 sind geschätzt, was angesichts der Seltenheit und Besonderheit sicherlich in Ordnung geht, auch wenn der Besitzer auf ein Ferrari-Pferdchen verzichten muss und das Auto tunlichst nicht in Deutschland oder anderen juristisch umfangreich hochgerüsteten Ländern anbieten oder öffentlich zeigen sollte.