Wenn Klassiker entdeckt werden...
08.08.2015
Es gibt Klassiker, denen sagen Kenner der Materie schon Jahre eine signifikante Wertsteigerung zu. Doch, Mauerblümchen gleich, scheinen sich die Preise nicht zu bewegen, steigen nicht wie die Wertnotierungen anderer, oftmals ähnlich gelagerter Automobile. Einer dieser Fälle ist der Alfa Romeo Montreal, der eigentlich alles hat, was es für einen Superklassiker braucht. Die Karosserie stammt von Bertone/Gandini und ist sowohl unverwechselbar wie auch elegant gelungen. Der Motor hat seinen Ursprung im erfolgreichen Rennwagen Alfa Romeo Tipo 33. Mit weniger als 4000 produzierten Exemplaren ist der Montreal auch bei hoher Überlebensrate deutlich seltener als ein Porsche 911 S. Dazu waren die Autos noch vergleichsweise gut gebaut und technologisch mit Spica-Einspritzung innovativ. Trotzdem tummelten sich die Preise über Jahre bei tiefen Euro/CHF 30’000 bis 40’000. Bis jetzt.
Aktuell aber scheint ein geradezu grandioser Schub eingesetzt zu haben. Zumindest so muss man es verstehen, wenn man die Schätzpreise anschaut, die RM Sotheby’s und Bonhams aufrufen, wenn rund um Pebble Beach bei deren Versteigerungen in rund 10 Tagen je ein Montreal unter den Hammer kommt.
RM nennt USD 140’000 bis 180’000 für ein weisses 73-er Modell (Bild oben), Bonhams geht von einem Wert von USD 100’000 bis 140’000 für ein goldfarbenes Exemplar aus dem Jahr 1972 aus.
Ob diese Notierungen erreicht werden können, wird man ja dann sehen, immerhin aber fiel der Hammer für ein unrestauriertes weisses Exemplar von 1973 diesen Sommer bei der Auktion der Oldtimer Galerie Toffen auf dem Dolder bei exakt CHF 80’000, was den Meistbietenden nach Aufpreis/Kommissionen schliesslich rund USD 100’000 kostete.
Natürlich haben wir zum schönen Alfa Romeo Montreal auch bereits mehrere Berichte veröffentlicht.