Die Porsche-Revolution vor 40 Jahren
12.08.2015
Sie hatten schon immer die Nase im Wind, die Redakteure von Road & Track. Als sie vor rund 40 Jahren im Januar 1975 also mit Zeichnungen von Mark Stehrenberger über den kommenden Porsche 928 orakelten, da konnte man erwarten, dass an der Geschichte etwas dran sein würde. Allerdings vergingen nach diesem Artikel noch über drei Jahren, bis der neue Porsche in Genf am Autosalon präsentiert werden konnte. Und der Motor im Bug stammte dann auch nicht von Mercedes-Benz, wie Road & Track es vermutet hatte, sondern von Porsche selber, obschon natürlich in Sindelfingen durchaus ein V8 mit entsprechendem Hubraum vorhanden gewesen wäre. Man erwartete den 928 mit seinem Transaxle-Layout, das die RT-Macher an den Ferrari 365 GTB/4 Daytona erinnerte für das Jahr 1976.
Obschon Stehrenbergers Zeichnungen ziemlich gut getroffen waren, fallen doch einige Unterschiede zum späteren “richtigen” 928 auf, so erwartete man deutlich konventionellere Lichter hinten und vorne und auch wesentlich massigere und eher der Zeit entsprechende Stossstangen. Auch das Telefonstyling der Felgen konnte man nicht voraussagen.
Mit einer Voraussage lag Road & Track allerdings komplett falsch: “But surely it will survive the 911” (sicherlich wird er den den 911 überleben). Dies gelang dem kühnen Entwurf nicht, wie wir heute wissen. Mit dem Nebensatz “there is no good reason to believe that the 911 doesn’t have a few years ahead of it yet” (es gibt keine guten Gründe zu glauben, dass der 911 nicht noch einige Jahre vor sich hat” traf man den Punkt dann doch deutlich besser, aber wäre hätte schon 1975 geahnt, dass das eigentlich veraltete Konzept “911” bis heute überleben würde, während die moderne Konstruktion 928 bereits 1995 zu Grabe getragen wurde?
Zum Porsche 928 haben wir natürlich bereits vor Jahren einen umfangreichen Bericht publiziert.