De Tomaso kehrt zurück … und wie!
Am Goodwood Festival of Speed 2019 feierte man den 60. Geburtstag des Markennamens De Tomaso und dazu kam, für viele eine Überraschung, die Premiere des P72.
Wie bei den Sportwagen aus den Sechzigerjahren kommen hier wieder organische Rundungen zum Zug, die in der heutigen Zeit fast schon exotisch wirken. Die Studie erinnert an den Ferrari P4 oder auch an den Alfa Romeo 33 Stradale, sprich Autos, von denen man noch heute träumt.
Dazu kommt die Ankündigung eines manuellen Getriebes, optional soll man natürlich auch sequentiell schalten dürfen.
Weil der P72 die technische Basis des Supersportwagens Apollo verwendet, kommt auch hier der 6,3-Liter-V12 zum Einsatz. Das freisaugende Aggregat leistet rund 780 PS und beschleunigt den Apollo, der nur 1.250 Kilo wiegt, in 2,7 Sekunden auf Tempo 100. Vom De Tomaso will das Unternehmen nur 72 Exemplare zu einem Stückpreis von 750’000 Euro herstellen. Der P72 ist nach den FIA-LMP-Hypercar-Regularien ausgelegt, welche es ihm erlauben werden, ab 2021 in Le Mans zu starten.
Der italienische Sportwagenspezialist De Tomaso war nach Jahrzehnten des Misserfolgs im Jahr 2014 insolvenzbedingt aufgelöst worden.
Aber der Name hat nichts von seinem Klang verloren, schliesslich ist sein erfolgreichstes Modell Pantera bis heute unvergessen. Jetzt sollen wieder Autos unter dem Namen hergestellt werden. Das chinesische Unternehmen ITV (Ideal Team Venture) hatte die Namensrechte an De Tomaso bereits vor der Auflösung des Unternehmens gekauft. Nun bringen also die Chinesen die traditionsreiche italienische Marke wieder an den Start.
Gegründet wurde die Marke 1959 vom gleichnamigen argentinischen Rennfahrer Alejandro de Tomaso.
Das erste in Modena produzierte Strassenfahrzeug war der 1963 vorgestellte Vallelunga , dann folgte 1966 der von Giorgetto Giugiaro gestaltete Mangusta . Dieser fand Gefallen und wurde rund 400 Mal verkauft.
2003 bekam der schnittige Sportler nochmals Aufmerksamkeit in Quentin Tarantinos Film „Kill Bill“, denn da fuhr Bill (David Carradine) einen De Tomaso Mangusta.
Mit dem Pantera wurde De Tomaso ab 1971 endgültig zum etablierten Sportwagenhersteller. Das Erfolgsmodell verkaufte sich über 7000 Mal, alle anderen Modelle kamen über zwei- oder dreistellige Verkaufszahlen nicht hinaus.
Doch dann ging es nur noch bergab. Der Guarà von 1993 überzeugte die Fans nicht und es entstanden weniger als 40 Exemplare. 2009 kaufte die italienische Firma IAI (Innovation in Auto Industry) die Namensrechte an "De Tomaso" und 2011 folgte dann die Insolvenz, der Geschäftsführer kam mit Verdacht auf Veruntreuung 2012 in Haft.
Kein ruhmvolles Ende einer einst stolzen Sportwagenmarke. umso mehr kann man jetzt nur hoffen, dass mit dieser wunderschönen Studie einem klangvollen Namen neues Leben eingehaucht wird.





























