Wenn bei einem Porsche der Motor vorne, das Getriebe aber hinten sitzt
Das Porsche-Museum zeigt aktuell seine Transaxle-Geschichte mit den beiden Modellreihen Porsche 924 (944 und 968) und 928 in einer Sonderausstellung.
Transaxle bedeutet nichts anderes als Motor vorn und Getriebe hinten. Für die Einen sind es perfekte Sportwagen, für die Anderen ein Irrweg der Porsche-Geschichte. Zwischen 1976 und 1995 baute Porsche eine Generation von Sportwagen mit dieser Technik und neuem futuristischem Design. Für den Sportwagenhersteller waren die Transaxle-Modelle damals ein grosser wirtschaftlicher Erfolg, konnten doch fast 400`000 Kunden von der neuen Konstruktion überzeugt werden. Diese Antriebskonzpetion wurde zur selben Zeit auch von Alfa-Romeo in den Alfetta-, sowie den GTV-Modellen verwendet. Ihre Geschichte ist aber viel länger.
Der 924 diente Porsche als neues Einsteigermodell nach dem Ende des 914 und zeichnete den Beginn der Transaxle-Zeit: Frontmotor und Heckgetriebe, verbunden mit einer Achse.
Der Porsche 928, der im März 1977 auf dem Genfer Salon seine Premiere feierte, sollte ursprünglich den 911 ersetzen. Der 928, angesehen als der neue Sportwagen von Porsche, bekommt als bisher einziger Sportwagen den Titel „Auto des Jahres.“ Er schlug als Gran Turismo und Luxus-Sportwagen mit deutlich mehr Fahrkomfort und großem Gepäckraum völlig neue Wege ein.
Im September 1981 folgte der Typ 944, der mit seinem 163 PS starken Vierzylindermotor eigener Fabrikation als Bindeglied zwischen dem 924 und dem 911 positioniert war. Der 944, der durch erfolgreiche Verkaufszahlen überzeugte, bot dem Porsche-Liebhaber eine ausgebaute Modellfamilie. Bis zum Produktionsende im Jahr 1991 wurden 163’302 Sportwagen der Baureihe 944 produziert.
In der Sonderausstellung ist unter anderem die Cabriolet-Studie aus dem Jahr 1985 erstmals zu sehen. Das in flamingorosa lackierte Modell zeichnet sich durch einen 183 PS starken Vier-Ventil-Motor mit Katalysator sowie Airbag und ABS aus.
Weitere 944-Modelle, die in der Sonderausstellung präsentiert werden, sind unter anderem das Projekt „Luna“, mit dem der österreichische Langstreckenspezialist Gerhard Plattner 1987 einen Dauertest von Nordamerika über Europa bis nach Asien innerhalb von 258 Tagen und 384.405 Kilometern absolvierte – und damit die Distanz von der Erde zum Mond zurücklegte.
Den Höhepunkt der Transaxle-Baureihen bildete seinerzeit der 968, dem das Ergebnis von 15 Jahren technischer Evolution zu Gute kam. Sein Herzstück war ein 240 PS starkes 3 Liter-Triebwerk, das mit 305 Nm als drehmomentstärkster Vierzylinder-Saugmotor der Welt galt.
Unter Leitung des damaligen Chefdesigners Harm Laagay entstand 1992 eine Roadster-Studie des Porsche 968, auf die die Besucher sich sicherlich freuen können. Hauptmerkmale dieses Prototyps waren die weiche und muskulöse Form der Kotflügel, ein dynamischer Cockpitausschnitt sowie ein hoch emotionales Interieur. Ende 1992 wurde das Projekt 968 Roadster jedoch zugunsten der Anfang 1993 präsentierten Studie Boxster eingestellt.
Noch bis zum 16. Oktober ist die Sonderausstellung im Porsche-Musuem zu besuchen, die schönsten Exponate sind auch in unserem Bildarchiv verewigt.



























