Zurück in die Vergangenheit
25.08.2016
Reiht man sich mit einem Vorkriegsauto in den heutigen Verkehr, so spürt man sehr schnell, dass sich zwischenzeitlich doch viel verändert hat, man aber nicht als Verlierer dastehen muss. Ganz im Gegenteil, ist doch der Fahrspass ein Vielfaches grösser als mit dem innovativsten modernen Auto, das leider nur noch mit fest angezogener Handbremse gefahren werden kann.
Ausser in den Dreissiger- und Fünfzigerzonen kann man`s richtig schön fliegen lassen, ohne den Führerschein wirklich zu gefährden. Schnelle Kurvenkombinationen lassen frohlocken. Und gar nicht so selten muss sogar noch überholt werden, da man selbst mit diesen Autos gewissen Verkehrsteilnehmern (nicht nur Traktoren) schwer überlegen ist. Zum einzigen wirklichen Problem werden eigentlich nur Stop-and-Go-Situationen, oder sich nur zäh bewegende Kolonnen bei Passfahrten. Der Wärmehaushalt ist bei alten Autos auf den Fahrtwind angewiesen, strömt dieser aber nicht genügend schnell durch den Kühler, dann steigt schnell die Temperatur. Mit einem Zusatzventilator kann zwar heute nachgeholfen werden, aber der Fahrtwind lässt sich trotzdem nicht wirklich ersetzen.
Lässt man auf zügig gefahrenen Überlandstrassen mit übersichtlichen Kurven den Kompressor einmal so richtig heulen, dann erreicht der Fahrspass den Höhepunkt. Was will man denn eigentlich mehr!
Meine Freunde nervte ich schon so oft mit meinem Spruch: "Das Auto war Mitte der Dreissigerjahre komplett erfunden, alles was später noch dazu kam, wäre eigentlich gar nicht mehr unbedingt nötig gewesen." Da wundert es mich nur, wieso eigentlich nicht viel mehr Vorkriegs-Enthusiasten einen Morgan +8, oder noch besser den Three-Wheeler mit heutiger Technik im Alltag bewegen. Die Kombination von relativ problemloser Technik, verpackt im "Pre-War Kleid" müsste doch mit Sicherheit den absoluten Fahrspass ermöglichen.