Auch das ist Fortschritt - wie die elektrische Antriebstechnik schrumpft
Bekanntlich gibt es seit mehr als einem Jahrhundert Elektrofahrzeuge, zu Anfang der Automobilisierung waren sie sogar die kundenfreundlichsten Autos überhaupt, gerieten dann aber wegen der beschränkten Reichweite ins Hintertreffen. Dies ändert sich erst in der Neuzeit wirklich, aber immer versuchten Autohersteller die an und für sich einfache Antriebstechnologie in ihren Serienautomobilen unterzubringen, so auch Mercedes-Benz im W123 im Jahr 1982.
Das Mercedes-Benz Forschungs-Elektromobil, gezeigt an der Hannover-Messe 1982, wies einen Elektromotor mit 41 PS Leistung auf und einen Nickel-Eisen-Batteriesatz, der 600 kg schwer war. 80 km/h sollen damit möglich gewesen sein und eine Reichweite von 100 km, wenn es denn so war. Immerhin konnte man den Batteriesatz einfach wechseln, denn er liess sich schubladenartig herausfahren, nahm dafür aber praktisch den gesamten Kofferraum ein und generierte wohl ein ziemlich hecklastiges Fahrverhalten.
... soweit der Mercedes-Benz, nun ein Zeitsprung um drei Jahrzehnte ...
Gut 30 Jahre später schaffen es die Leute von Volkwagen , die ganze Elektroantriebstechnik zusätzlich zu einem normalen Benzin-Turbo-1,4-Liter-Motor im Passat unterzubringen, ohne mit Ausnahme der Gewichtszunahme weitere Einschränkungen von der Besatzung abzuverlangen. Das heisst, der Kofferraum bleibt komplett erhalten, die Fahrleistungen ebenfalls. Diese werden sogar besser.
Der moderne Elektromotor ist zudem deutlich stärker (115 PS) und der Batteriesatz mit 9,9 kWh Kapazität (für allerdings “nur” 50 km Reichweite) wesentlich leichter als drei Jahrzehnte früher. Das gesamte Mehrgewicht der elektrischen Antriebs- und Speichertechnik beträgt insgesamt um die 300 kg. Dies ist echter Fortschritt.
Allerdings, ob der VW Passat GTE mit seiner ganzen Komplexität je das Oldtimer-Alter erleben wird, ist heute noch sehr unklar, während dies der W123 natürlich schon längst geschafft hat.





















