Klassikerperlen der Zukunft - Aston Martin Vanquish Zagato Shooting Brake
14.05.2019
Mit «Shooting Brake» wird eine Karosserievariante bezeichnet, die ein Coupé mit einem Steilheck kombiniert. Meist mit Hecktüre ausgestattet offeriert der Shooting Brake als Sportlichkeit gepaart mit dem Praxisnutzen eines vergrösserten und gut zugänglichen Kofferraums.
Schon in den Fünfziger- und Sechzigerjahren entstanden Shooting Brakes, zu den berühmtesten gehören wohl Spezialkarosserien auf Basis des Aston Martin DB5/6, aber es gab auch Serienfahrzeuge, die diese Karosserievarianten nutzten, etwa der Reliant Scimitar oder der Volvo P 1800 ES.
In der Neuzeit ist sicherlich das BMW Z3 Coupé, gebaut zwischen 1997 und 2002 einer der bekanntesten Vertreter der Shooting-Brake-Bauweise. Das Z3 Coupé basierte auf dem Roadster, der im Sommer 1995 eingeführt worden war.
In ihrer Freizeit entwickelten einige BMW-Ingenieure die offene Version zum Coupé weiter. Das Ergebnis ihrer Aktivitäten, von dem schon 1995 in der Presse gemunktelt wurde, konnte dann an der IAA im September 1997 in Frankfurt bewundert werden. Und das Auto eckte sofort an.
Weil man aus Kostengründen möglichst nahe am Roadster bleiben wollte, unterscheidet sich das Coupé nur in der Heckpartie vom offenen Bruder. Statt einfach ein festes Hardtop zu modellieren, griffen die BMW-Stylisten zu einem Shooting-Brake-Abschluss, also einer fast geradestehenden Heckklappe. Gleichzeitig stellten sie die Backen etwas aus und verschafften dem Wagen von hinten ein ungemein kräftiges Aussehen.
Generell sind aber Shooting Brakes bei Sammlern und Autoenthusiasten durchaus beliebt. Ferrari wollte offenbar beim Bau des «FF» in diese Kerbe schlagen und auch der Nachfolger GTC4 Lusso hat ein steiles Heck als Coupé.
Der FF wurde von 2011 bis 2016 als viersitziger Allrad-Kombi-Coupé gebaut, 660 PS liessen sicherlich keinen Leistungsmangel aufkommen. Wie beim Vorgänger gibt es beim GTC4Lusso wieder einen V12-Saugmotor als Motorisierung, zusätzlich wird seit 2017 auch noch ein Achtzylinder-Turbo angeboten.
Im Mai 2016 präsentierte Zagato zusammen mit Aston Martin am Concorso d’Eleganza Villa d’Este ein typisches Zagato-Design auf Basis des Vanquish. Kurz darauf wurden Varianten in Form eines Volante, eines Roadsters und schliesslich eines Shooting Brakes gezeigt.
Mit seiner Kunststoff-Karosserie und dem V12 mit 580 PS gehört auch diese Sportkombi sicherlich zu den ganz schnellen Autos. Vor allem aber sieht er atemberaubend aus, niemand würde daran zweifeln, dass er hier einen wahren Klassiker der Zukunft vor sich hat.
Der abgebildete Aston Martin Vanquish Zagato Shooting Brake wird übrigens an der Villa Erba Versteigerung von RM/Sotheby’s am 25. Mai 2019 unter den Hammer kommen.