Dem Wetter zum Trotz - La Leggenda di Bassano 2018
Vom 21.-24.Juni 2018 veranstaltete der C.V.A.E. (Circolo Veneto Automoto d’Epoca Giannino Marzotto), in Norditalien die dreitägige Regularity-Prüfung “La Leggenda di Bassano” in Memoriam des Rennfahrers Giannino Marzotto, der über mehrere Jahres als Ehrenpräsident des Clubs fungierte.
Zu Ehren des Maestro am Volante
Wie kann man einen legendären Rennfahrer besser ehren als mit klassischen Renn- und Sportwagen, die durch bergig-kurvige Landschaften touren? Welch eine großartige Idee der Autoenthusiasten des C.V.A.E., die dieLeggenda di Bassano zum Andenken an Giannino Marzotto ins Leben gerufen haben.
Giannino Marzotto, der jüngste von vier vom Rennsport begeisterten Brüdern, war besessen vom Rausch der Geschwindigkeit und zu seiner Zeit in Italien ein Held. Zweimal gewann er die Mille Miglia, 1950 im Ferrari 195S und 1953 im Ferrari 340M, als er Fangio auf den zweiten Platz verwies. Unglaublich erscheint heute das Rennoutfit des Grafen, Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Ja, so sahen damals Helden aus, die mit einem Durchschnittstempo von 142 km/h über aus heutiger Sicht übelste Landstraßen donnerten.
Durchs Wein- und Felsenland
Wer es schon einmal genossen hat, mit einem klassischen Roadster die Straßen Südtirols und des Trentinos zu befahren, kann sich mit geschlossenen Augen ausmalen, wie eindrücklich es wäre, einen Rennwagen über die Pässe und durch die Kurven zu treiben.
Dieses Vergnügen durften sich die über hundert Fahrer aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika bei der Trofeo Marzotto gönnen. 640 km in drei Etappen boten drei Tage Fahrspaß in schönsten Landschaften.
- 1. Etappe: Bassano del Grappa – Asiago – Trient – Kaltern – Bozen
- 2. Etappe: Bozen – Grödnertal – Toblach – Ampezzo – Alleghe
- 3. Etappe: Alleghe – Santa Giustina – Feltre – Monte Grappa - Bassano
Offene Rennsportwagen von 1920 bis 1960
Mit der Fahrzeugauswahl zauberten die Veranstalter feinstes Mille-Miglia-Flair in die Dolomiten. Im Vergleich zu den tausend Meilen zwischen Brescia und Rom bietet die Leggenda di Bassano weniger Masse, dafür ausschließlich rennklassische Hochkaräter und will allen Teilnehmern ungefiltertes Fahren bieten. Da darf sich niemand unters Coupédach bequemen - Blechdächer sind ein “no go” -, damit auch Wind und Wetter zur Erlebniswelt gehören. 2018 erhielten die Insassen an den drei Tagen das volle Programm: pralle Sonne, frischen Wind und kühlenden Regen.
Wer ein Verdeck hatte, blieb im Wellnessmodus, die meisten hatten keins und trotzten tapfer den Launen der Natur im Outdoormodus.
Wer als automobiler Gourmet den Tross vorbeirauschen sah, hörte und roch, erblickte “cucina grande", bekam “musica furiosa" auf die Ohren und schnüffelte den Duft von “olio motore".
Von kleinen roten Hüpfern bis zum weißen Elefanten, alles artgerecht bewegte Ingenieurs- und Designkunst aus vier Jahrzehnten.
Was um Himmels Willen ist ein Buckler, ein La Dawri, ein Tojeiro oder ein Kieft? Ja, nicht nur die Italiener bauten schöne Barchette, sondern eben auch die Australier, die Amerikaner oder die Briten, auch wenn der Markenname das Herstellungsland meist nicht erahnen lässt.
Vielleicht sind Sie auch im nächsten Jahr dabei, bei der Leggenda di Bassano. Gönnen Sie sich doch 2019 ein Menü von "antipasti" bis "dolci", angerichtet mit "belle macchine" in Italia.
Die eindrückliche Startliste und die Ergebnisse gibt es auf der Website des Veranstalters .