Als der Scheibenwischer erfunden wurde
14.10.2012
Fast 110 Jahre ist er alt, der Scheibenwischer. 1903 liess die Amerikanerin Mary Anderson eine handgetriebene Scheibenwisch-Anlage patentieren. 1908 erhielt auch Heinrich von Preussen ein Patent für eine ähnliche Einrichtung. 1926 gab es von Bosch erstmals einen elektrisch betriebenen Scheibenwischer, 1929 erfand Baron Rothschild ein ähnliches System. Es sollte noch bis 1964 gehen, bis Robert Kearns den Intervall-Scheibenwischer erfand.
Die Entwicklung ging weiter, insbesondere die Wischblatt-Technik und sich an die Form anpassende Flachbalken-Wischer waren wichtige Innovationen, genauso wie der Regensensor, der dem Fahrer das Ein- und Ausschalten abnimmt. Schon viel früher wanderte die Betätigung des Scheibenwischers vom Armaturenbrettschalter zum Hebel an der Lenksäule. Und Mercedes-Benz nutzte bei der S-Klasse von 1979 (Baureihe W126) versenkbare Scheibenwischer, die die Aerodynamik weniger stören sollten.
Trotz aller Innovationen ist der Scheibenwischer aber eine Komponente am modernen Auto, die sich nicht massgeblich von den Technologien unterscheidet, die vor 30 oder 50 Jahren eingebaut wurden. Allerdings gab es über die letzten 110 Jahre immer wieder interessante und teils wohl auch abenteuerliche mechanische Konstruktionen, die dem Fahrer die Sicht aus dem verregneten (oder verschneiten) Auto verbessern sollten. Nicht alle waren erfolgreich, manche “Verbesserung” verschwand sang- und klanglos wieder.
Es ist noch zu beachten, dass nicht alle Scheibenwischerkonstruktionen, die wir an Oldtimern sehen, immer der Zeit des Fahrzeugbaus entsprechend sind, denn gerade diese Einrichtungen wurde im Sinne der Komfortverbesserungen natürlich gerne verbessert.