Kaffee und kalte Füsse
Manchmal reicht es einem dann auch mit Festtagen und dergleichen. Mir geht das so mit dem vielen Essen, dem zum x-ten Mal gehörten Weihnachtsgeträller von "Last Christmas" und so weiter und überhaupt:
Es ist immer wieder gut, etwas an die frische Luft zu kommen während der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Und so bot sich am 31. Dezember eine tolle Gelegenheit für einige Petrolheads, sich auf dem Albis, dem Zürcher Haus-Pass zu treffen. Zwar hätte die Schneemenge es durchaus erlaubt, selbst mit Sommerreifen den Pass hoch zu fahren, doch die Mengen an Salz waren sehr gross, ist man doch beim Strasseninspektorat stets bemüht, die auch vom Postauto befahrene Strecke eisfrei zu halten. Da der Pass meistens hart auf der Nebelgrenze liegt, ist Reifglätte natürlich hier ein Dauerthema.
So waren es nur wenige Unerschrockene, die sich zu einem Kaffee aus meiner Camping-Küche und Panetone von Kollege Chris Wyer von The DriversApp mit dem Klassiker haben blicken lassen.
Dafür war die Selektion der mitgebrachten Autos umso interessanter: Mitsubishi Lancer Evo, Subaru Impreza Sti, VW Golf Caddy, ein Daimler Sovereign S1 oder ein Jaguar Mk 2 standen kunterbunt beisammen. Der weitaus jüngere Aston Martin DB 9 oder ein Porsche GT3 RS 991 wurden auch nicht verachtet. Mit meinem Fiat 500 von 2007 war mein fahrbarer Untersatz ganz gewiss keines Blickes wert, mit seinen 271'800 Kilometern ist er wohl noch eher einer meiner ganz persönlichen Klassiker.
Die Dosis an Benzingesprächen noch kurz zum Jahresende war aber genau richtig. Und der Treff zudem der Beweis, dass der gesellige Teil des rostigen Hobbys mindestens eine genauso grosse Rolle spielen kann wie jene des Fahrens. Dass es auf dem Albis dank seiner Lage zudem nebelfrei war und damit strahlender Sonnenschein herrschte, war ein willkommener Nebeneffekt.
Die weiteste Anreise übrigens hatte ein Kollege mit seinem 1961er Jaguar Mk 2 3.4-Litre aus dem Emmental. Aktuell, also während ich hier diese Zeilen schreibe, ist er damit unterwegs an die französische Mittelmeerküste, eine gründliche Reinigung wird das Auto also so oder so noch erfahren müssen. Sollte sich aber die braune Pest tatsächlich am Gebälk des Jaguar festbeissen, sitzt der Besitzer an der Quelle, um die Spuren des Winters wieder zu beheben: Er ist Jaguar-Mechaniker.
Wir aber haben nach rund zwei Stunden unsere Sachen wieder eingepackt, sind ins Auto gestiegen und haben die Heizung auf volles Rohr zu den Füssen gestellt. Denn selbst wenn diese schlicht organisierten und mit Minimalaufwand durchgeführten Mikro-Treffen durchaus herzerwärmend sind, so drohen einem im Winter – kalte Füsse!
Die Bilder stammen von Ulrich Frede, ich war zu sehr mit Small-Talk und Kaffeekochen beschäftigt, danke mein Freund!




_RM.jpg)
















