Veranstaltungen, die sprechen!
Ich mag Kommentare, und ich mag es, zu kommentieren, obwohl ich stets befürchte, dass das gesprochene Wort über einen Lautsprecher eventuell auch zuviel sein könnte. Allerdings hatte ich noch nie negative Kommentare deswegen – es hat also noch nie jemand gemeint, ich solle die Klappe halten. Und so mache ich weiter. Mitte Juni waren dies gleich zwei Veranstaltungen – die Lenzerheide Motor Classics und Wald Rollt, bei denen ich das Vergnügen hatte, etwas über das Mikrofon zu erzählen, diesen Sonntag war ich abermals als Speaker im Einsatz, diesmal am Fusse des Säntis im Appenzellerland.
Das Oldtimertreffen auf der Schwägalp (Bild) ist dabei eine unkomplizierte Sache, und es verblüfft regelmässig mit einer unglaublichen Spannweite, die heuer von einem Smart der allerersten Serie – und damals als brandneue Sensation aus einem Wettbewerbsgewinn stammend – bis zu einem wahrhaftigen Maybach SW 38 reichte! Damit wird es auch für den Sprecher interessant, wenn es gilt, ohne Vorbereitung das Geschehen, in diesem Fall die einfahrenden Autos zu kommentieren. Haben Sie schon mal von einer Fremdsprache simultan in eine andere Fremdsprache übersetzt? Etwa so fühlt es sich an, wenn Schlag-auf-Schlag Autos der unterschiedlichsten Arten und Gattungen einfahren und es gilt, einigermassen kompetenten Kommentar dazu zu liefern – einmal durch die Automobil- und Typengeschichte und wieder zurück. Es ist eine Art Hirntraining. Ich finde allerdings, dies sei ein grosser Spass und eine lustvolle Herausforderung. Zudem – der wichtigste Punkt – spricht eine Veranstaltung so direkt mit den Besucherinnen und Besuchern. Dies ist mir besonders wertvoll. Tatsächlich finde ich es öfters eher eigenartig, wenn ein Treffen zwar perfekt organisiert ist, aber keine richtige Ansprache stattfindet und die Organisatoren, oder zumindest deren Stellvertreter – eben ein Speaker – fehlt, ein schweigsames Ereignis sozusagen. Also, ich mache das gern.
Und manchmal, ganz selten, wäre mir lieber, ich könnte einfach zum Mikrofon greifen und die fraglichen Gedanken so herüberbringen, statt in die Tasten zu hauen. Doch Schluss jetzt! Für den Moment habe ich genug gesprochen.