Für Hardcore-Alfisti gibt es ziemlich genau vier* Mekkas, die geografisch alle im Bereich nördliche Lombardei und Tessin liegen. In Mezzovico, in der Sammlung Marx, organisierte «CulturAlfa» am 23. März 2025 zum zweiten Mal einen sonntagnachmittäglichen Anlass.
Der wenig bekannte Nicola Romeo im Zentrum
Nach einer Retro-Show zu «Alfa Romeo in Brasilien» vor Jahresfrist stand dieses Mal die Person Nicola Romeo im Zentrum.
Eines der Ziele formuliert Gastgeber Axel Marx so: «Wir wollen den Menschen Nicola Romeo, den man landläufig nicht so kennt, etwas bekannter machen». Viel mehr als ein Wikipedia-Eintrag und einige weitere, kleine Notizen sind auch im Internet nicht zu finden. Dabei ist Nicola Romeo in der italienischen Wirtschaftsgeschichte eine viel wichtigere Person als landläufig angenommen wird – eine Person, die auch viel Grösseres als 'nur' gerade Alfa Romeo geschaffen hat.»
Grosses Interesse
Über 250 Alfisti wollten am 23. März 2025 mehr wissen.
Die Nachfahren der Familie Romeo machten mit, in Mezzovico waren Daniela Romeo (Enkelin), ihr Sohn, Matteo Sartori (Urenkel), Elena Dones Romeo (Enkelin), Meo und Roberto Maestri Romeo (Enkel) sowie weitere Ur- und Ur-Ur-Enkel anwesend; ebenso wie als Referenten Domenico «Mimmo Nagro (ehemaliger Direktor des Alfa Romeo-Museums in Arese), Gippo Salvetti (Präsident Alfa Blue Team) und Claudio Bonfoli (Gründungsmitglied Alfa Blue Team).
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Eine schillernde Karriere
Die Essenz: Aus dem hochintelligenten Jugendlichen Nicola Romeo wurde nach Studien an der Universität Neapel mit 23 Jahren zuerst ein Bauingenieur, nach seinem Wechsel nach Lüttich an die dortige Universität ein Elektroingenieur. Es folgten weitere Auslandaufenthalte in Deutschland, Frankreich und den USA.
Von der englischen Bergbaufirma Rob. Blackwell + CO. wurde er beauftragt, in Italien eine neue Niederlassung aufzubauen.
Bereits 1906 gründete er die «Ing. N. Romeo + Cie.» und engagierte sich in der Fertigstellung des italienischen Eisenbahnnetzes, dessen Elektrifizierung und in Tief-und Bergbauarbeiten.
1915 diversifizierte er mit dem Kauf der finanziell darniederliegenden Firma A.L.F.A in die Fahrzeugbranche. Italien, damals auf der Seite der Alliierten, benötigte Kriegsmaterial – Alfa Romeo stellte auf Kriegswirtschaft um und produzierte fortan zusätzlich zu Fahrzeugen auch Flugzeugmotoren, Granaten, Bahnwaggons und Lokomotiven. Nach Kriegsende kamen noch Landwirtschaftsmaschinen hinzu.
«In den 20er Jahren war Nicola Romeo Besitzer des zweigrössten Industrie-Imperiums von Italien. Dabei machten die Strassen- und Rennfahrzeuge nur gerade einen kleinen Teil davon aus», schildert Marx.
Ein Gefühl für Talente
Entgegen der Legende, Enzo Ferrari hätte den genialen Konstrukteur Vittorio Jano von Fiat zu Alfa Romeo geholt, war dies Nicola Romeo persönlich, der den spektakulären Transfer einleitete – heute etwa zu vergleichen, wie wenn Adrien Newey von RedBull zu Aston Martin wechselt. Auf Anhieb reüssierten Janos Rennwagen für die Mailänder-Manufaktur: 1925 holte der Alfa Romeo P2 die erste Grand-Prix-Weltmeisterschaft. Alfa Romeo schaffte in den ausgehenden 20er- und den 30er-Jahren den Aufstieg in das Hochleistungs- und Luxus-Segment der Autoindustrie.
Mitte der 1920er Jahr schied Nicola Romeo aus seinen Unternehmungen aus. Und : Nach 100 Jahren überlegt man sich in seinem Geburtsort, (endlich) im zu Ehren eine Statue zu errichten…
Kurzsteckbrief
Nicola Romeo, * 28. April 1876 in Sant'Antimo bei Neapel; † 15. August 1938 in Magreglio am Comer See, verheiratet, sieben Kinder.
* P.S. Die 4 Alfa-Romeo-Mekkas:
Collection Marx, Mezzovico (CH)
Museo Fratelli Cozzi, Legnano (I)
Alfa Blue Team Premenugo di Settala (I)
Museo Alfa Romeo, Arese (I)















































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