Der Reiz geteilter Heckscheiben
Während die Oldtimerkäufer heute gerne in Richtung jüngerer und einfacher nutzbarer Klassiker tendieren, scheinen sie ab und zu in die Gegenrichtung zu marschieren. So ist ein Jaguar E-Type mit flachem Boden (englisch: “flat floor”) deutlich teurer als sein nur kurze Zeit später nachgeschobener Bruder mit angenehmerer Fussraumgestaltung. Ein Porsche mit Knickscheibe ist auch mehr wert als jener mit einteiliger Frontscheibe und beim Käfer ist es die Brezel-Variante, die den späteren Versionen mit immer grösser werdender Heckscheibe den Rang abläuft.
Und beim Chevrolet Corvette C2 ist es der erste Jahrgang mit zweiteiliger Heckscheibe, der besonders hohe Preise rechtfertigt. Dabei haben diese zweiteiligen Front- und Heckscheiben eigentlich vor allem Nachteile, denn sie schränken logischerweise die Sicht ein. Funktionell hatten die Autohersteller schliesslich gute Gründe, grössere Glasflächen einzubauen, die die Sicht nach aussen verbesserten. Damals zogen die Käufer auch die späteren (und meist besseren) Versionen vor. Erst mit der Zeit änderte sich dies.
Aber sei es wie es ist, “Split Window” Corvetten sind cool. Sie sehen (von aussen) ja auch wirklich gut aus, da kann man wenig dagegen sagen. Wenn sie dann noch in allen damals verfügbaren Farben zusammen unter den Hammer kommen wie die abgebildete Gruppe im Januar an der Kissimmee-Versteigerung von Mecum , dann dürfte das Interesse sicherlich gross sein.
Freuen wir uns doch einfach daran und lassen das ergonomische Mäkeln sein …
P.S. Und wir sind uns natürlich bewusst, dass die höheren Notierungen für die oben erwähnten Autos auch damit zu tun haben, dass frühe Exemplare eines Modells besonders begehrt und zahlenmässig auch meist etwas exklusiver sind als deren Nachfolger …

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