Lieber einen Unfallwagen oder ein neuwertiges Exemplar?
Nicht allzu oft passiert es, dass innert Wochen zwei fast identische Exemplare eines Automobils in komplett unterschiedlichem Zustand unter den Hammer kommen.
Dem Film “The Wolf of Wall Street” ist es indirekt zu verdanken, dass vor kurzem in Abu Dhabi der “Unfallwagen” aus dem Film von Bonhams angeboten wurde und jetzt kurze Zeit später bei RM/Sotheby’s in New York der unversehrte Zwilling.
In beiden Fällen handelt es sich um einen Lamborghini Countach aus der “25th Anniversary Edition” von 1989 in US-Ausführung, also mit vergleichsweise hässlichen Stossfängern. Ob der Verkauf der beiden Autos synchronisiert wurde, ist unklar, schliesslich handelt es sich bei den Auktionshäusern um Konkurrenten.
Interessant allerdings ist, dass der Schätzwert in beiden Fällen exakt gleich lautet(e), nämlich auf USD 1,5 bis 2 Millionen.
Vergleicht man diesen Estimate mit den an Versteigerungen erzielten Ergebnissen der letzten sechs Jahre, dann soll der Filmauftritt hier offenbar ein Auto um den Faktor 3-5 teurer machen. Tatsächlich wurden ähnliche Modelle zwischen 2017 und 2023 für durchschnittlich EUR 356’085 verkauft (25 Transaktionen sind in der Zwischengas-Auktionsdatenbank) und selbst wenn man ausschliesslich die Jahre 2022 bis 2023 berücksichtigt, sind es “nur” EUR 478’421 (11 Transaktionen). Klar aus den Daten ersichtlich ist, dass diese Modellvariante in den letzten Jahren kontinuierlich an Wert zugelegt hat, also beliebter wurde.
Trotzdem, selbst wenn wir von einem aktuellen Normalwert von rund EUR 600’000 ausgehen, so würde der "Film"-Aufschlag also Faktor 2 bis 3 betragen. Und zwar egal, ob der Wagen im Rahmen der Dreharbeiten stark verunstaltet wurde oder ob es sich um ein sehr gut erhaltenes Modell handelt.
Zu sagen ist dazu, dass in Abu Dhabi immerhin USD 1,35 Millionen geboten wurden für den nicht fahrbaren Unfall-Countach. Dies reichte dann allerdings nicht zu einem (direkten) Verkauf.
Und wie die Gebote dann in New York ausfallen werden, dazu können wir dann nach dem 8. Dezember 2023 berichten. Wir sind auf jeden Fall gespannt!























