Vernachlässigte Filmautos: der Cadillac Sedan de Ville aus "Blues Brothers"
Nach drei Jahren lassen sie Jake aus dem Knast, und sein eigener Bruder kommt ihn abholen mit einer Bullenschaukel. Warum? Weil er ihren alten Cadillac – einen 1968er Fleetwood Sixty Special wie man sich erzählt – gegen ein Mikrofon eingetauscht hat. Klar, dass der abgerockte Mount-Prospect-Polizeiwagen dem Vergleich mit dem gemütlichen Luxusgleiter und seinem funktionierenden Zigarettenanzünder nicht standhalten kann.
Doch adäquater Ersatz ist in Aussicht, als sie die Band wieder zusammenbringen. Denn so berühmt der 1974er Dodge Monaco auch ist – der Grossteil der "Good Ole Blues Brothers Boys Band aus Chicago" fährt eigentlich in einem anderen Auto von Auftritt zu Auftritt: einem 1967er Cadillac Sedan de Ville, der bis zur Wiedervereinigung der Band ihrer Splittergruppe "Murph and the Magic Tones" als Tourmobil gedient hat.
Das intensive Brombeerrot der Karosserie hat es 1967 in der serienmässigen Cadillac-Palette natürlich nicht gegeben, passt aber farblich gut zu den labbrigen Käsekuchen-Uniformen der Magic Tones. Weniger zu schwarzen Anzügen der Gebrüder Blues. Zum Umlackieren ist jedoch keine Zeit, und so wird einfach nur der alte Bandname auf den hinteren Kotflügeln durchgestrichen und der neue auf die Türen gepinselt.
Während der Dodge bei verschiedenen Verfolgungsjagden hart rangenommen wird, hat der Caddy ein recht geruhsames Dasein. Nur einmal muss er sich auf Dach und Motorhaube herumspringen lassen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt. Denn während sich Jake und Elwood in ihrem Dodge auf den Weg zur Finanzkasse in Chicago machen, bleibt die Band im Palace Hotel Ballroom und spielt munter weiter – bis am Ende die ganze Truppe im Gefängnis sitzt. Wenigstens kann so niemand den Cadillac für ein Mikrofon eintauschen.


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