Wie man eine Tradition begründet ...
Es ist oft so im Leben: die Fragen unserer Kinder bringen uns auf die besten Ideen. So erging es auch dem Charlottenburger Ronald Vogel bei einem Besuch des bekannten Motorradtreffs Spinnerbrücke mit seinem Sohn im April 2021. „Papa, warum trefft Ihr Euch mit Euren alten Autos nicht auch so locker wie die vielen Motorradfahrer hier?“
Gefragt – getan: Ein paar Ideen später startete Ronald Vogel einen Aufruf in seinem persönlichen Oldtimer-Netzwerk, dem über 70 Freunde automobilen Kulturguts am 27. Juni 2021 zum Olympiastadion folgten.
Das Oldtimertreffen am Olympiastadion war geboren. Völlig frei von kommerziellen Interessen treffen sich dort seitdem regelmäßig von April bis Oktober (wenn das Wetter passt auch noch im November) am letzten Sonntag im Monat inzwischen weit über 100 Oldtimerfreunde mit ihren historischen Fahrzeugen zur Fachsimpelei über das rostigste Hobby der Welt und zum entspannten Miteinander.
Die initiale Idee ist unverwässert und soll es auch bleiben. Kein Eintrittsgeld, kein Rahmenprogramm, keinerlei Kommerz. Das einzige Programm: alte Autos. Und jeder, der altes Blech bewahrt und bewegt ist herzlich willkommen. Es dürfen auch gerne Motorräder und Nutzfahrzeuge sein.
Berlin ist bekanntlich nicht eben arm an Veranstaltungen. Oldtimertreffen sind darunter aber eher dünn gesät, schon gar solche, die ohne „Weltstadtanspruch“, ohne Fressbuden und ohne Reglement auskommen – und auf denen dennoch auch wirklich seltene Fahrzeuge zu bestaunen sind.
Nach gut zwei Jahren verzeichnete Ronald Vogel schon ein Jubiläum. Zum Saisonabschluss am 29. Oktober 2023 rief er zum 20. Oldtimertreffen am Olympiastadion auf und über 100 Fahrzeuge wurden, den Regenschauern zum Trotz, aus ihren trockenen Garagen geholt.
So wurde aus einer Kinderfrage zuerst eine Idee und mittlerweile schon eine kleine Tradition – und vor allem ein fester Termin im Kalender für viele Oldtimer-Enthusiasten aus Berlin, Brandenburg und zum Teil sogar von weiter weg.






























