Maserati, der Zuverlässige
Als sich noch kein Mensch für "Matching Numbers" interessiert hat, war ein Motortausch oft die deutlich einfachere und günstigere Art, einem Auto wieder zur Mobilität zu verhelfen, als das zu Tode geschundene Originaltriebwerk zu retten. So erging es Ende der Sechzigerjahre auch einem Maserati 3500, bei dem sich eine Pleuelstange ins Freie gekämpft hatte. Allerdings war dessen Aluminium-Doppelnocker schon damals kein Motor, den man in Deutschland auf jedem Schrottplatz fand.
Dort fand man vor allem fünf- bis zehnjährige Treibsätze für Standardware aus heimischer Produktion – was einem deutschen 3500-GT-Besitzer wohl als ausreichend für seinen angejahrten Luxus-Sportwagen erschien. Immerhin die Motorbauform wahrend, installierte er kurzerhand den Sechszylinder eines Opel Kapitän im Maserati-Bug. Der rassigen Hülle verpflichtet, spendierte er dem Grauguss-Trumm immerhin eine Albert-Sportnockenwelle und drei SU-Vergaser von Volvo.
Auf immerhin 180 km/h soll es der "Operati" damit noch gebracht haben – nicht schlecht für eine OHV-Konstruktion aus Vorkriegstagen. Die Alltagstauglichkeit dürfte sogar deutlich höher gewesen sein, Betriebs- und Unterhaltskosten hingegen weit geringer. Ob es den möglicherweise zuverlässigsten Maserati aller Zeiten wohl noch gibt? Ein Nachbau wäre wahrscheinlich sogar Veteranen- oder H-konform. Und beim nächsten Hybride-Treffen hätte man die Aufmerksamkeit sicher.























