Jürg Dürig – Tourenwagen-Pilot aus Tradition (Nachruf)
28.12.2021
Kurz vor Weihnachten ist einer der schnellsten schweizerischen Tourenwagenpiloten der Siebziger- und Achtzigerjahre gestorben: Der Riggisberger (Hans-) Jürg Dürig (15.10.1947-17.12.2021).
Der Autorennsport wurde ihm quasi in die Wiege gelegt: Schon Dürigs Vater, der in Riggisberg eine Autogarage besass, fuhr in den 50er bis anfangs der 60er Jahre recht erfolgreich Bergrennen, unter anderem auf einem SS-Jaguar. Dieser blieb lange Jahre im Familienbesitz.
Jürg Dürig bestritt seine Rennen hauptsächlich mit Derivaten aus dem Hause BMW. Mit einem Gruppe-2-BMW 320 wurde er 1979 und 1981 Schweizer Meister bei den Spezialwagen. 1979 schaute beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps für das reine Amateur-Team Hans-Jörg Dürig /Peter Ulmann / Louis Bärtsch mit ihrem BMW 530 ein formidabler 10. Rang heraus.
Anfang der Achtzigerjahre sah man Dürig bei einigen Rennen zur Tourenwagen-Europameisterschaft. Das Lenkrad teilte er sich mit Stephan Märki, eingesetzt wurde ein Eggenberger-320-Gruppe 2 BMW.
Auch auf dem internationalen Parkett konnte er mit den schnellsten mithalten – bei vielen Rennen kam die Equipe allerdings nicht bis ins Ziel. Das beste Resultat war 1980 im Grand-Prix von Brünn (CZ) ein vierter Platz im Gesamtklassement.
Fahrerische Qualitäten hatte Dürig: Spektakulär waren seine Drifts, den Powerslide konnte er zur Freude der Zuschauer perfekt pflegen. Bei Bergrennen zollten ihm dies die Zuschauer mit stehendem Applaus. Und auch sein Ehrgeiz war beträchtlich – nicht selten gab’s dann bei Rundstreckenrennen den einen oder andern Rempler mit Konkurrenten.
In den vergangenen Jahren setzte er den einzigen Eggenberger-Gruppe-2-BMW 635, der zu aktuellen Zeiten von Hellmut Kelleners und Umberto Grano erfolgreich in der Tourenwageneuropameisterschaft bewegt wurde und den er sorgfältig restaurierte, bei historischen Rennen ein.
Wir wünschen der Familie viel Stärke in diesen schweren Stunden.