Idee zu einem lohnenswerten Pfingstausflug
22.05.2021
Nicht aus reiner Ehrfurcht vor dem wunderbaren, luftgekühlten 911 Turbo versank die Kirche im Wasser. Nein, für die Stromerzeugung wurden im Sommer 1950 das Dorf Graun und Teile des Dorfes Reschen, am gleichnamigen Pass im Südtirol gelegen, geflutet. 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt. Infolge von Sanierungsarbeiten wurde nun Wasser aus dem Reschensee abgelassen und die Fragmente der beiden Dörfer kommen nach 70 Jahren wieder zum Vorschein.
Nach einem Teilstau fand im Spätsommer 1950 der erste Vollstau statt. Nun mussten sich die rund 100 betroffenen Familien aus Graun und Reschen zum Bleiben oder Wegzug entscheiden. Da mit dem Stau auch viel landwirtschaftliche Nutzfläche für die Braunviehzucht verloren ging, entschieden sich nur rund 35 dieser Familien zum Verbleib. Im Frühjahr 1950 wurden ausser dem denkmalgeschützten Kirchturm von Graun aus dem 14. Jahrhundert alle Gebäude in Graun und deren Weilern Piz, Arlund, Stockerhöfe und Gorf sowie Teile von Reschen abgetragen und überflutet. Der heutige Stausee erhielt damit eine Fläche von 677 ha und ein unverwechselbares Wahrzeichen.