Müssen wir UKW aus Oldtimersicht schützen?
21.05.2021
Norwegen hat die UKW-Sender (FM) schon 2018 abgeschaltet, die Schweiz plant, dies Ende 2022, respektive anfangs 2023 auch zu tun. Andere Länder haben zwar noch keine fixen Pläne, das Bessere, sprich DAB+, ist aber wohl des Guten Feind.
Die Oldtimerfahrer, zumindest jene mit Autos, die nach dem Krieg und bis 1991 gebaut wurden, trifft dies besonders hart, aber auch Youngtimer dürften meist “nur” ein UKW-Radio verbaut haben. DAB+ ist erst seit einigen Jahren Standard und nur ausnahmsweise in alten Autos zu empfangen.
Es gibt allerdings viele technische Lösungen, durch Ergänzung oder Nutzung des bestehenden UKW-Radiogeräts auch DAB+-Signale zu empfangen, wenn das gewünscht ist. Viele dieser Lösungen sind kein Angriff auf die Originalität des alten Wagens und lassen sich weitgehend unsichtbar und reversibel verbauen. Sogar die klassische UKW-Antenne kann (allenfalls mit Qualitätsabstrichen) für den DAB+-Empfang zweckentfremdet werden.
Trotzdem wäre es natürlich aus Oldtimersicht angenehmer, wenn die UKW-Verteilung der Radiosignale einfach immer weiter gehen würde. Offenbar sind da aber die Radiosender nicht so erpicht darauf, denn es entstehen Zusatzkosten für die Aufrechterhaltung der Übermittlungen. In der Schweiz zumindest sollen es die Radiostationen gewesen sein, die eine Aufgabe von UKW/FM verlangt haben, um nicht gleichzeitig UKW/FM, DAB+ und Internetradio anbieten zu müssen.
Für uns Oldtimerfahrer, die wir ja meist die alten Fahrzeuge nur spärlich und zum reinen Genuss einsetzen, dürfte die Abschaltung der alten Sender kein riesiges Problem sein und ein schönes Radio ist ja auch eine Zierde für den Klassiker, selbst wenn es nichts mehr empfangen kann. Rausreissen muss man es jedenfalls nicht. Und ehrlich gesagt, es ist ziemlich lange her, dass ich in meinem Roadster das letzte Mal das Radio eingeschaltet habe …