Sportliche Limousinen im Kommen
28.05.2021
“Sportliche Autos sind mehr als eine Modeerscheinung. Bei ihnen geht es nicht um Repräsentation, sondern um gute Fahrleistung bei vernünftigen Außenmaßen. Sportliche Autos sind verkehrsgerecht - das ist der Hintergrund ihres zunehmendenVerkaufserfolges.”
So stand es im Automagazin “auto motor und sport” Ende 1968. Auf dem Aufmacherbild fuhr eine Alfa Romeo 1750 Berlina und sie wirbelte tüchtig Staub auf. Es ging im Bericht “Sportliche Limousinen sind im Kommen” um die stetig leistungsstärker werdenden Alltagsauto. Der Alfa mit über 115, der BMW 2002 Ti mit 120 oder der Fiat 125 S mit 100 PS waren Beispiele.
Aber das Spektrum der sportlichen Limousinen begann noch deutlich volkstümlicher mit den 65 PS eines NSU TT oder den 47 PS beim Fiat 850 Special. Genannt wurden auch der Austin Cooper S und der Renault 8 Gordini, sozusagen die Vorläufer des VW Golf GTI der Siebzigerjahre.
Und schon damals wurden die deftigen Aufpreise kritisiert, die für etwas mehr Sportlichkeit verlangt wurden. Dieter Korp schrieb im Schlusssatz: “Und so ist es auch bei dieser sportlichen Welle: Die entsprechenden Aufpreise stehen meistens in keinem vertretbaren Verhältnis zu dem tatsächlichen technischen Aufwand; das ist eigentlich die einzige Seite der Angelegenheit, die Stoff zur Kritik liefert.”
Und heute, 53 Jahre später? Da würden die Leistungswerte der Autos von damals den heutigen Testredakteuren nur noch ein müdes Lächeln entlocken. 100 PS hat heute schon ein VW Polo, beim Audi A4 beginnt die Motorisierung bei 150 Benzin- oder 122 Diesel-PS. Ob sich die modernen Autos allerdings sportlicher anfühlen als damals ein NSU TT oder ein Ford Escort 1300 GT?
Ein Blick in den ams-Bericht von damals bringt die Erinnerungen an die sportlichen Limousinen der späten Sechzigerjahre zurück …
P.S. Wie bereits richtig kommentiert wurde, ist der rote Alfa auf dem Bild am Anfang ein Zweiliter, wir haben nun das ams-Aufmacherbild noch hinzugefügt, damit keine Verwirrung aufkommt.