Von wegen Harmonisierung und Standardisierung
26.02.2021
Während die Blinkerbetätigung bei fast allen Autos mit Linkslenkung inzwischen standardisiert ist, konnte sich beim Lichtschalter keine “unité de doctrine” durchsetzen. Über die letzten Jahrzehnte waren je nach Land und Marke unterschiedliche Bedienungskonzepte populär.
Bei einem Austin-Healey Sprite etwa dreht sich der Lichtdrehschalter um das Zündschloss. Beim
Ein Renault 4 CV hatte links am Lenkrad einen Drehhebel.
Die Italiener verwendeten gerne einen Drehschalter mit Doppelfunktion am Lenkrad, mit Drehen wird das Licht eingeschaltet, durch Anheben des Hebels wird zwischen den verschiedenen Lichtstärken umgeschaltet. Auch bei Franzosen kann man diese Bedienungsphilosophie finden.
In Deutschland dagegen setzten sich Drehschalter, meist links vom Lenkrad montiert, für die Lichtbetätigung durch (im Bild oben ist die Einrichtung eines Mercedes gezeigt). Für die Umschaltung von Fern- auf Abblendlicht kommt hier dann zusätzlich ein Hebel am Lenkrad zum Zug, während vor vielen Jahrzehnten hierfür auch gerne Fuss-Taster eingesetzt wurden.
Und dann gab es sicherlich noch einige andere Vorschläge, es besser oder anders zu machen, so etwa die Lenkradsatelliten . Die Vielfalt war schliesslich gross und das Gesetz forderte keine Harmonisierung, weshalb sich jeweils vor Fahrtantritt eine Instruktion oder ein Blick ins Handbuch lohnte. Immerhin verbesserte sich die Beschriftung der Schalter und Bedieneinrichtungen über die letzten Jahrzehnte massiv, so dass meist ein Blick über die Schalter reichte, um sich zurechtzufinden.
Sowieso, der Lichtschalter hat in der Moderne an Bedeutung verloren, seit Autos selbständig zwischen Tagfahr- , Abblend- und Fernlicht umschalten. Mit allen Vor- und Nachteilen …