Herr, bitte nicht die ewige Ruhe!
05.05.2020
Nicht nur die DRM Classics ruht, der gesamte Rennsport ist seit Wochen weltweit zum Erliegen gekommen. Wann, wie und ob es überhaupt weitergeht, darüber zerbrechen sich im Moment alle den Kopf. Wir können nicht viel mehr machen, als brav zu Hause zu sitzen und zu hoffen, dass alles irgendwann besser wird.
Und wenn dann selbst der zweite Kanal des Schweizer Fernsehens (SRF2) am späteren Sonntag-Nachmittag einen zweistündigen Formel-1-Highlight-Rückblick, aus der Sicht des langjährigen Kommentators Michael Stäuble mit Skype-Zuschaltungen von Peter Sauber über Nick Heidfeld bis hin zu Heinz Harald Frentzen, Marc Surer und Timo Glock, ausstrahlt, ganz nach dem Motto: "Wir kramen grosse, verrückte und spektakuläre Augenblicke der letzten Jahrzehnte hervor; das Einzige, was Sie tun müssen ist 'Einschalten, zurücklehnen und geniessen!'", dann ist wohl endgültig klar, dass in unserem Leben doch etwas Wichtiges fehlt.
Im Land, in dem der Rennsport seit Jahren verpönt ist und wo selbst während der Corona-Krise sämtliche Blitzer Tag und Nacht an jeder Ecke im Einsatz stehen, da schürt man immer mehr die Hoffnung auf ein normales Leben.
Es gibt bestimmt auch nach Corona keine Hoffnung auf eine Rennstrecke in der Schweiz, aber allein die TV-Übertragungen verschiedenster Rennen, oder zumindest die Möglichkeit sich in den Nachbarländern auf einer Rennstrecke etwas auszutoben, helfen doch schon den heutigen, immer grösser werdenden Frust zu bewältigen.
Einige Rennserien kämpfen momentan ums nackte Überleben. Die DTM hat mit dem Ausstieg von Audi bereits ein riesengrosses Problem, ob in der F1 alle Teams überleben ist noch lange nicht sicher. Acht Grand Prix braucht es um einen Weltmeister 2020 küren zu können, ob das möglich ist steht in den Sternen. Red Bull will nun unbedingt in Spielberg mit zwei Geisterrennen wenigstens mal beginnen, doch wie es nachher weitergehen soll, ist völlig unklar. Aber wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt … wir drücken die Daumen …