Hier drehte Stirling Moss
Der Brite Stirling Moss gehört sicherlich zu den besten Rennfahrern aller Zeiten. Seinem Talent ist es wohl auch zu verdanken, dass, als das abgebildete Lenkrad des Maserati 420 M-58 “Eldorado” brach, er samt Auto praktisch unbeschadet davon kam. Und dies, obwohl das Lenkrad in der berüchtigten Steilwandkurve von Monza entzwei ging.
Dies ist allerdings nicht der Hauptgrund, warum dieser Maserati berühmt wurde. Er entstand nämlich als Kundenauftrag beim Sportwagenhersteller in Modena, nachdem sich das Werk nach dem Gewinn der F1-Weltmeisterschaft 1957 vom Rennsport zurückgezogen hatte und nur noch für gut zahlende Private Rennwagen baute. Gino Zanetti hatte das nötige Geld und liess sich für die “Trofeo dei due Mondi” diesen einmaligen Wagen baute, der im Prinzip Teile des 250F mit dem 450S kombinierte. Der V8-Motor mit 4,2 Litern Hubraum leistete 410 PS bei 8000 Umdrehungen. Dies beschleunigte den 420/M/58 auf bis zu 350 km/h.
Was den Maserati aber besonders machte, war seine Lackierung. Zanetti wollte nämlich mit dem Renneinsatz seine Glacé-/Speiseeis-Marke “Eldorado” bekannter machen. Und so wurde der Wagen weiss gespritzt und mit Eldorado-Schriftzügen sowie mit dem Logo (lächelnder Cowboy) bemalt, erstmalig im Autorennsport. Es sollte noch fast ein Jahrzehnt dauern, bis Colin Chapman mit Lotus in der Formel 1 nachzog.
Gewonnen hätte Stirling Moss das “Rennen der zwei Welten”, bei dem sich die Besten der Besten aus Europa und USA messen sollten, auch ohne Lenkradbruch nicht, denn bei den ersten beiden Läufen war er nur je Vierter und Fünfter geworden. Den Maserati aber machte seine Lackierung unsterblich.
Gezeigt wird der Rennwagen mit auffälliger Heckflosse noh bis heute abend (26. August 2018) in der Maserati-Ausstellung der Passione Engadina beim Hotel Kulm in St. Moritz. Die Ausstellung ist Teil der Passione-Woche und sicherlich einen Besuch wert. Der Eldorado-Maserati ist Teil der Panini-Sammlung.





















