Hat der Oldtimer-Boom in unseren Breitengraden Zündaussetzer?
18.10.2012
Zwei Oldtimer-Versteigerungen fanden am letzten Wochenende statt, rund 600 km voneinander entfernt. Unterschiedliche Angebote, verschiedene Besucherkreise. Beiden Versteigerungen kann eine gute Fahrzeugauswahl attestiert werden und beide Veranstaltungen waren gut organisiert. Und trotz des vielfach hochbeschworenen Oldtimer-Booms blieben die Bieter stumm oder zumindest sehr zurückhaltend.
Viele Fahrzeuge der Klassikstadt Herbstauktion und der Versteigerung im Salzhaus in Wangen an der Aare blieben stehen, respektive müssen nach Abschluss der Versteigerung aufwändig nachverhandelt werden. Dabei hat man doch über die letzten Monate nur so über Preisrekorde (in Paris, Pebble Beach und Arizona) staunen können. Selbst “normale” Porsche 911 oder Citroën 2CV erreichten ungeahnte Preishöhen, Flügeltürer sprengten die Millionen-Grenze, Ferraris gar die 10-Millionen-Grenze mehrfach.
Deuten die beiden Ergebnisse vom letzten Wochenende ein Ende des Booms an, oder stimmt einfach die vielfach geäusserte Vermutung, dass es Versteigerungen im deutschsprachigen Raum besonders schwer haben? Vielleicht weil Deutsche und Schweizer weniger zum Zocken bereit sind, das Bieterspiel weniger ihrem Naturell entspricht?
Nun, in rund 10 Tagen werden wir es vielleicht wissen, denn dann werden die Ergebnisse der RM Auction von London (31. Oktober 2012) vorliegen, wo einmal mehr 82 interessante Klassiker (neben Motorrädern und neuzeitlichen Automobilen) unter den Hammer kommen. Den Jackpot soll dabei ein Mercedes-Benz 300 SL mit Jahrgang 1955, eines von 29 Alu-Werkscoupés mit einem Schätzpreis um £ 3 Millionen holen. Wir sind gespannt und bleiben am Ball!