Der Fridolin von Nissan
Während es manche Studie, die an Automobilausstellungen gezeigt werden, zu Ruhm und Berühmtheit bringt und selbst Jahrzehnte später noch diskutiert wird, gehen andere schon bald wieder vergessen. Ein Beispiel hierfür ist der weitgehend in Vergessenheit geratene Nissan Chapeau, präsentiert am Autosalon von Tokyo im Jahr 1989.
Anlässlich unserer Probefahrt im VW Fridolin erinnerten wir uns an den mit ähnlichen Proportionen aufwartenden Nissan, der im Prinzip auch mit vergleichbaren Zielsetzungen konzipiert worden war.
“auto motor und sport” charakterisierte den Nissan-Protoypen damals so:
“Der Chapeau soll Individualisten- wie Transportgefährt in einem sein. Das Modell mit Schiebetüren hat eine Dreigang-Automatik mit dem Wählhebel am Lenkrad …”
Die Automobil Revue notierte im Dezember 1989 etwas ausführlicher:
“Gänzlich aus dem Rahmen aller bekannten Stilübungen fällt hingegen der Chapeau, also «Hut». Er soll ein vielfach einsetzbares Kombimobil sein, das sich wohl in erster Linie als werbeträchtiges Lieferauto verwenden lässt. Dass es durchaus sinnvoll konzipiert ist, lässt sich nicht abstreiten. Das beweisen die optimale Raumnutzung der Grundfläche (aufwärts gerichtet), die Möglichkeit, aufrecht ein- und auszusteigen und vom Fahrersitz aus direkt in den Laderaum zu gelangen, die Schiebetüre auf der Passagierseite, die asymmetrisch geteilte Hecktüre, die ausgeklügelten Fixiergitter und Unterteilschienen in allen vier Ecken des Laderaums, die auswechselbaren Karosserieseitenflächen, die aus dem Armaturenbrett ausziehbare Tischfläche und die mit Solarzellen arbeitende automatische Ventilationsanlage.”
Der Nissan Chapeau war definitiv ein ausgefallen proportioniertes Automobil mit innovativen Ideen. Dies war auch der VW Fridolin (Typ 147), dessen Design rund 25 Jahre früher entstand. Ob sich die Nissan-Ingenieure davon inspirieren liessen?
























