Vergessene Filmautos: Der Plymouth Savoy aus "Frühstück bei Tiffany"
Drei Dinge hat jeder sofort vor Augen, wenn der Name von Audrey Hepburns vielleicht berühmtestem Film genannt wird: die endlos lange Zigarettenspitze, das schwarze Abendkleid von Givenchy und den ungläubigen Blick über die Sonnenbrille, als Pauls "Dekorateurin" aus dem herbeigepfiffenen Taxi steigt.
Doch an das Taxi, in dem der Film seinem Höhepunkt entgegenfährt, erinnert sich kaum jemand. Es ist auch nicht ganz einfach. Denn obwohl es sich im Film um ein und dasselbe Auto handeln soll, kamen beim Dreh mindestens drei verschiedene Plymouth Savoy zum Einsatz, sodass der gelbe Strassenkreuzer im Laufe der Szene immer älter wird.
Als Holly aus dem Gefängnis freigelassen wird und Paul (oder Fred – je nach Sichtweise) sie abholt, ist zwar nur das Heck zu sehen, doch das reicht für eine eindeutige Identifizierung. Die nach vorn geneigte Heckflosse und der verchromte Ausläufer des Rücklichts zwischen Stossfänger und Zierleiste weisen ihn als 1959er Modell aus.
Ein paar Strassen weiter ist es dann ein Modell von 1958, aus dem Holly ihren namenlosen Kater in die Freiheit und den Regen entlässt. Jetzt legt sich die Heckflosse schnittig nach hinten, die Zierleiste berührt den Stossfänger, und das tiefsitzende Rücklicht reicht nicht um die Ecke.
Als Paul daraufhin von Holly die Nase voll hat und aussteigen möchte, sieht man erstmals die Front des Wagens und erkennt senkrechte Luftschlitze unter dem Stossfänger und einen kleinen Blinker als inneren der beiden Scheinwerfer. So blickte der Plymouth nur 1957 in die Welt, da Doppellampen in den USA noch nicht zulässig waren.
Und auch wenn Holly ohne den Plymouth nie zu sich selbst und somit auch nicht zu Paul und ihrem Kater zurückgefunden hätte, so hätte es natürlich jedes andere Taxi vom Checker bis zum Chevrolet genauso getan. Und so hat es hat noch 22 Jahre und einen weiteren Film gebraucht, um den Plymouth im "Forward Look" endlich weltberühmt zu machen.
