Der Nachwuchs ist gesichert
Die meisten Gespräche, die man im ÖV zwangsläufig mitanhören muss, würde man am liebsten sofort wieder vergessen. Entweder enthalten sie beängstigend private Details, die garantiert nicht für fremde Ohren bestimmt waren, oder sie sind einfach nur zum Fremdschämen peinlich. Doch zum Glück wird man gelegentlich noch Zeuge einer erfreulichen Ausnahme.
So wie letztens auf dem morgendlichen Weg zur Redaktion, als ein junger Mann den Kinderwagen seines Sohnes samt Sohn darin ins Tram schob. Der Knirps hatte offensichtlich Spass an Autos und nannte die Marken aller vorüberfahrenden Autos – egal ob alt oder neu – auf Fingerzeig. Denn sein Vater glotzte während der Tramfahrt nicht desinteressiert auf sein Handy, sondern hatte Spass am gemeinsamen Spiel und zeigte fröhlich auf die Modelle, die sein Nachwuchs als nächstes identifizieren sollte.
So etwas erheitert natürlich den Weg zu einer Arbeitsstelle, die nur existiert, solange die Leidenschaft für (alte) Automobile existiert. Schön, gibt es noch immer Kinder, die Gefallen an Autos finden. Und schön, gibt es noch junge Eltern, die ihren Kindern dieses Interesse gönnen, es vielleicht sogar mit ihnen teilen, und den motorisierten Individualverkehr nicht per se als verabscheuungswürdiges Teufelswerk ablehnen. Vielleicht kauft sich der Junge ja eines der Autos, die er an jenem Morgen identifiziert hat, in 30 Jahren als Oldtimer.
Auch die grösseren Zusammenhänge in der Welt des Automobils hatte der Kleine schon verinnerlicht. Als nämlich ein nagelneuer Kompaktwagen mit Blitz im Kühlergrill vorbeifuhr, erkannte der Junge auch ihn sofort und sagte – Peugeot.

























