Das Vergessen vergessen
Erinnern Sie sich noch an mein Abenteuer mit dem Funkschlüssel? Damals vergass die Fernbedienung meines Opel Omega nach einem Batteriewechsel, zu welchem Auto sie gehört. Und das, obwohl die maximale Haltbarkeit des vom Strom getrennten Kurzzeitgedächtnisses von drei Minuten um mindestens zwei drittel Unterschritten wurde. Der anschliessende Synchronisierungskrampf verdarb mir dann etwas die Lust, den Zweitschlüssel wieder in Betrieb zu nehmen. Der lag nämlich seit dem Kauf des Autos mit drei blockierten Mikrotastern und ohne Batterie funktionsuntüchtig im Regal.
Aber wenn man bei einem 22 Jahre alten Gebrauchtwagen schon den Luxus eines noch vorhandenen Zweitschlüssels hat, sollte man auch etwas davon haben. Also fasste ich mir ein Herz und einen Lötkolben, erneuerte die kleinen Taster auf der Platine und setzte eine passende Knopfzelle ein. Der mehr als Bestätigung meiner Vorurteile über Elektronik in Automobilen gedachte, anschliessende Funktionstest in der Tiefgarage erreichte ziemlich genau das Gegenteil: die Schlösser am Auto reagierten auf den ersten Fernbedienungsdruck, obwohl der Schlüssel mehr als ein halbes Jahr Zeit hatte, seine Programmierung zu vergessen – und es nach Werksvorgabe eigentlich auch hätte tun sollen.
So oft man über die moderne Technik schimpft, so oft weiss sie auch wieder zu verblüffen.



























