Einen Blick auf die Klassiker-Preisentwicklung am Beispiel Mercedes-Benz 190 SL
10.03.2020
Die Börsen spielen verrückt, in den USA wurde gestern sogar der Handel ausgesetzt. Das Debakel hatte sich schon am Wochenende angekündigt, aber davon scheinbar völlig unberührt fanden in Amelia Island drei grosse Versteigerungen statt.
Gleich drei Mercedes-Benz 190 SL kamen da unter den Hammer, sie erzielten Preise zwischen EUR 81’312 und 96’096 (CHF 85’932 bis 101’556).
Weil der 190 SL ein relativ häufig gehandeltes und zudem weitgehend standarisiertes Automobil ist, es gab schliesslich nur eine Motorisierung und nur wenige Ausstattungsvarianten, eignet sich dieser Wagen natürlich gut für statistische Untersuchungen.
Wir haben also die Preise der letzten Jahre, die an grossen Auktionen erzielt wurden, zusammengetragen. Jeder blaue Punkt repräsentiert ein Höchstgebot an einer Versteigerung. Den Trend haben wir mit einer Polynomialkurve 2. Ordnung (gestrichtelte rote Linie) dargestellt. Darüber haben wir die Entwicklung des deutschen Börsenindexes DAX gelegt (Fieberkurve).
Natürlich schwankten auch die Preise des 190 SL, aber im Vergleich zur Börsenentwicklung scheint die Wertentwicklung des 190 SL doch vergleichsweise robust zu sein. Es ist auch kaum zu erwarten, dass die Bewertungen über Nacht um sieben oder zehn Prozent sinken, gleichzeitig profitierten aber SL-Besitzer auch nicht von einem ähnlichen Boom, wie ihn die Börsen erlebten.
Womit wieder einmal belegt ist, dass ein schönes altes Auto eben eher eine Herzens- als eine Investitionsangelegenheit ist. Und so soll es ja auch sein …