Eleanor, die Mutter der Restomod-Welle
10.11.2019
Es war im Jahr 2000, als der Film “Gone in 60 Seconds” alle Augen auf einen Ford Mustang lenkte, der es in sich hatte. Memphis Raines, im Film gespielt von Nicolas Cage, muss im Streifen nicht nur in kürzester Zeit 50 Autos stehlen, er wird auch noch von der Polizei verfolgt. Um die Funksprüche für Aussenstehende zu verschlüsseln, erhalten alle Autos Frauennamen, der Mustang wird “Eleanor” genannt. Mit ihm erlebt Memphis die heissesten Szenen, so etwa einen unendlich weiten Sprung, der für jedes normale Auto das Ende bedeutet hätte. Nicht so im Film, Eleanor überlebt, wenn auch angeschlagen. Der Wagen fuhr sich in die Herzen der FIlmfans, wurde seither x-fach kopiert.
Beim Auktionshaus Mecum allerdings wird im Jahr 2020 in Kissimmee eines der Originale aus dem Film und zwar der Wagen, den man damals “The Dream Car” nannte, weil er u.a. für alle Detail- und viele Innenaufnahmen verwendet wurde, versteigert.
Dieses Auto kann durchaus auch als Trendsetter für die heute sehr beliebten Restomods, also Restaurierungen mit umfangreichen Verbesserungen und Modifikationen, gelten. Beim 1967-er Mustang GT500, gespritzt in der Farbe “Pepper Gray Metallic” mit schwarzen Streifen, wurde für den Filmeinsatz einiges modifiziert. Als Räder dienen breite Felgen im Halibrand-Stil, der Motor ist ein HiPo 351 CI V8, als Getriebe kommt ein Tremec-5-Gang zum Einsatz, Scheibenbremsen und eine Servolenkung gehören ebenfalls dazu. Das NOS-System, gut für eine Leistungssteigerung von 120 bis 125 PS, wurde genauso eingebaut wie ein Hurst-Shifter mit dem “Go Baby Go”-Knopf.
Memphis Raines hegt im Film eine Art Hassliebe zu diesem Auto, weil er wohl schon in der Vergangenheit mit einem ähnlichen Modell Ärger hatte. Tatsächlich will der Wagen einmal nicht starten und am Schluss der Diebestour sieht er wie bereits erwähnt traurig aus.
Der angebotene Wagen aber wurde komplett restauriert und dürfte die USD-200’000-Schwelle locker überschreiten im Januar, eine offizielle Schätzung gibt es allerdings (noch) nicht.