Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring - einmal modern, einmal klassisch
25.06.2019
Am vergangenen Wochenende fand zum 47. Mal das traditionelle 24h-Rennen auf dem Nürburgring statt. In 24 trockenen Stunden ging es ums nackte Überleben und am Ende gewann nicht der Schnellste sondern der Brävste.
Noch am Sonntag früh um 10 Uhr sah es nach einem sicheren Porsche-Doppelsieg aus, doch dann kam alles anders. Den Frikadelle-Porsche erwischte es mit einem Reifenschaden und für den Manthey-Porsche wurde eine Zeitstrafe verhängt, da er unter gelber Flagge zu schnell unterwegs gewesen war. Als dann auch der HTP-Mercedes durch einen Unfall aus dem Rennen gerissen wurde, war der Weg frei für den Audi R8 von Vervisch, Kaffer, Stippler und Vanthoor.
Am Freitag-Vormittag fand traditionell auch das 24h-Classic-Rennen über drei Stunden statt.
Beim Start übernahm Christoph Breuer zunächst die Führung, dicht gefolgt von Patrick Simon (# 511) im Porsche RSR-IMSA Gr.5. Der TV-Moderator und Rennfahrer aus Wiesbaden fackelte allerdings nicht lange und überholte Christoph Breuer gleich nach dem Yokohama-S.
Simon, der schon vor dem Start gesagt hatte, dass er dieses Rennen unbedingt gewinnen wolle, setzte sich sofort vom Feld ab und drehte zunächst an der Spitze einsam seine Runden.
In Führung liegend kam Simon dann allerdings völlig unerwartet nach der sechsten Runde in langsamer Fahrt an die Box und stieg aus: „Ich wollte gerade auf die Nordschleife abbiegen, als das Gasgestänge gebrochen ist“, erklärte der Wiesbadener, dem die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war.
Nach Simons Ausfall hieß der neue Spitzenreiter Dr. Eddy Althoff (#501) im Porsche Carrera RSR, dicht gefolgt von Michael Küke (#503) im Porsche 911 Carrera RSR und Dennis Busch (#502) in einem weiteren Porsche 911 RSR.
Für die zweite Rennhälfte hatte Profi-Pilot Jörg Müller den führenden Porsche von Dr. Eddy Althoff übernommen. Der Deutsch-Schweizer geigte sofort groß auf und lieferte sich mit Privatier Michael Küke ein spannendes und zu jeder Zeit fair geführtes Duell um die Spitze. Entschieden wurde der Zweikampf kurz vor Rennende durch eine für beide Seiten unglückliche Rennsituation.
„Nach der Adenauer Brücke fuhren wir dicht hintereinander den Berg hoch, als sich vor Küke ein Teilnehmer drehte und mitten auf der Strecke stehenblieb. Wir mussten beide stark bremsen, wobei ich Küke leicht ins Heck rutschte. Da dabei meine Frontschürze beschädigt wurde, musste ich die Box aufsuchen, um diese fixieren zu lassen. Damit war das Rennen entschieden. Letztendlich sind mein Teamkollege und ich froh, noch Zweiter geworden zu sein“, sagte Müller.
Der Sieg ging somit an den Essener Michael Küke, der die 3-Stunden Distanz alleine bewältigte. „Ich fahre seit 2004 bei diesem Rennen mit und habe jetzt das erst Mal gewonnen“, strahlte der Sieger. „Durch einen defekten Tankdeckel hatte ich in der zweiten Rennhälfte Benzindämpfe im Auto, die natürlich unangenehm waren. Zum Glück hatte der kleine Auffahrunfall mit Jörg Müller keine größeren Folgen, denn als ich seine quietschenden Reifen hörte habe ich mich auf alles eingestellt“, sagte Küke.
Das Podium wurde komplettiert durch die Brüder Marc und Dennis Busch, die auf Platz drei landeten.
Soweit die Fakten, aber lassen wir nun die Bilder sprechen und vergleichen die aktuelle mit der historischen Ausgabe:
Der Mercedes Benz 300SE von Holger und Niels Thielert
Der AMG Mercedes GT3 von Götz, Marciello, Arnold und Hohenadel
Start des historischen 3-Stunden Rennens
Start des traditionellen (modernen) 24h-Rennens
Zweimal Opel Manta, einmal der jahrelange Publikumsliebling vom aktuellen 24h Rennen von Beckmann, Hass, Strycek und Schulten …
… und der Opel Manta A im klassischen Rennen von Jansen und Brauer
Der schnellste Klassiker, Jörg Müller im Porsche Carrera RSR
Der schnellste bei den modernen Rennwagen, der Porsche 911 GT3 R mit Lietz, Pilot, Tandy und Makowiecki