Mit dem Ferrari 312T von Niki Lauda kommt ein geschichtsträchtiges Auto unter den Hammer
29.06.2019
Niki Lauda verstarb am 20. Mai, aber das Erbe des dreifachen Formel-1-Weltmeisters lebt weiter. Wie bereits am 2. Juni auf zwischengas im Blog berichtet, bekommen nun seine Autos eine weitere Wertsteigerung. Bereits kommt mit dem 312T von 1975 ein erstes Auto auf den Markt und es gilt als einer der schönsten Ferrari-Rennwagen überhaupt. Dieser wird nun in Pebble Beach versteigert. "Gooding and Company" schätzt den Wert zwischen sechs und acht Millionen US-Dollar.
"auto motor und sport" schreibt treffend: "Niki Lauda genießt Heldenstatus. Seine drei WM-Titel in der Formel 1 für Ferrari und McLaren machen ihn zu einem der erfolgreichsten Fahrer der Geschichte. Sein Feuerunfall am Nürburgring 1976 zu einem weltweit bekannten Sportler. Sein Kampfgeist, seine Widerstandskraft zu einem Vorbild. Seine knallharten und schonungslosen Analysen zu einem der am meisten geschätzten Experten im Fahrerlager."
Laudas erstes WM-Auto
Seinen ersten Titel in der Königsklasse fuhr er in Österreich 1975 mit dem 312T nach Hause. Lauda gewann 1975 fünf GPs: Monte Carlo, Belgien, Schweden, Frankreich und USA. Den Sieg beim Grossen Preis von Frankreich in Le Castellet errang der Österreicher mit der Chassis-Nummer 22 und fuhr damit später noch beim GP Holland in Zandvoort auf den Zweiten und in Deutschland am Nürburgring auf den Dritten Platz. Genau diesen GP-Sieger versteigert nun das Auktionshaus.
Der 312T ist 4,143 Meter lang, 2,030 Meter breit und 1,275 Meter hoch. Der Radstand des damals ersten Weltmeister-Ferraris seit 1964 (John Surtees) beträgt 2,518 Meter. Technisch sticht vor allem die geänderte Getriebeposition heraus, denn Chefkonstrukteur Mauro Forghieri liess die Fünfgang-Schaltbox im rechten Winkel zum Motor vor der Hinterachse einbauen. Deshalb auch das T im Namen für „transversal“.
144 der gut 600 Kilogramm Gesamtgewicht stammen vom Motor. 1975 war noch ein V12 mit 180 Grad Bankwinkel im Auto aus Maranello für den wahren Sound zuständig. Der Dreiliter-Zwölfzylinder brachte rund 505 PS bei 12'200 Umdrehungen. Die Abmessungen: 650 mm lang, 680 mm und 300 mm hoch.
Dieses Chassis 22 pilotierte Lauda 1975 in fünf Grand Prix und stellte es jedes Mal auf die Pole-Position, wie Gooding and Company ausführt. Lauda eroberte in jenem Jahr insgesamt neun Mal den besten Startplatz. Darunter am Nürburgring, als er den 312T in unter sieben Minuten (6:58,6 Min.) um die 22,8 Kilometer lange Nordschleife prügelte.
Dieser 312T wurde in den 1980er Jahren an den französischen Sammler Jacques Setton verkauft, der ihn dann später an den Niederländer John Bosch abtrat. Von da ging er 2008 an einen amerikanischen Sammler, der das Lauda-Lauda nun gewinnbringend veräußern will. Das Auktionshaus rechnet jetzt mit einem Verkaufswert zwischen sechs und acht Millionen US-Dollar. Der Rennwagen mit der charakteristischen Lufthutze oberhalb des Fahrerkopfs wird am 16./17.8. 2019 von "Gooding und Company" in Pebble Beach versteigert.