Das moderne Auto wird immer sicherer und selbständiger - und die Oldtimer?
17.06.2018
Im Kampf gegen Unfälle im Strassenverkehr verfolgt die EU eine aktive Politik, die Autos sicherer zu machen und Fehler am Steuer zu verhindern. Per 2021 soll eine Reihe von Einrichtungen für Neuwagen obligatorisch erklärt werden oder zumindest für ein gutes Abschneiden beim NCAP-Crashtest vorausgesetzt werden, darunter automatische Notbremssysteme, Fahrspurassistenzsysteme, intelligente Tempoeinhaltungssysteme, Rückfahrkameras/Hinderniserkennungssysteme und ähnliches. Wenn man die Auflistung der Anforderungen an moderne Autos liest, erkennt man den Trend in Richtung autonom fahrende Autos und konstante Fahrerüberwachung. Mit dem nächsten Schub an Massnahmen will die EU rund 10’500 Menschenleben pro Jahr retten, dies wäre eine Reduktion der Todesfälle bei Verkehrsunfällen um über 40 Prozent.
So lebenswert natürlich die Unfallverhinderungsentwicklungen sind, stellen sich aus Sicht des Oldtimer- und Youngtimer-Fahrers doch auch kritische Fragen. Wie willkommen werden alte Autos in der nahen Zukunft sein, wenn sie von den Leuten als weniger sicher - auch für anderen Verkehrsteilnehmer - eingestuft werden?
Wie werden sich die immer mehr verbreiteten Assistenzsysteme auf die Fähigkeiten der Autofahrer auswirken? Schon heute dürften nur noch wenige Autofahrer in der Lage sein, eine richtige Stotterbremse auszuführen, wenn kein ABS an Bord ist.
Wie werden sich die Versicherungsprämien entwickeln, sollte das Unfallrisiko von alten Autos gegenüber dem Rest der Autopopulation messbar ansteigen?
Es sieht jedenfalls so aus, als werden wir Oldtimer- und Youngtimer-Fahrer unseren Platz im Strassenverkehr der Zukunft erkämpfen müssen.