Richtig sitzen vor 50 Jahren
05.12.2017
Die Sitzposition im Personenwagen hat sich bekanntlich über vielen Jahrzehnte, seit das Automobil gebaut wird, immer wieder geändert. Nicht nur die Position des Lenkrads und der Pedale verschob sich, auch die notwendigen Lenkkräfte änderten sich.
Wie man richtig im Auto zu sitzen habe, darüber diskutierten die Spezialisten aber schon damals. Die Automobil Revue befasste sich mit dem Thema im Januar 1969:
“Zahlreiche Fahrer sitzen — nein, kleben, hängen oder liegen gar hinter dem Lenkrad. Ihre Phantasie bezüglich anatomisch richtiger Form der Wirbelsäule in Sitzposition gleicht op-artigen Farbkompositionen in modernen Filmen — vide die unnatürlichen, jedem Gesundheitsempfinden und jeder Zweckmässigkeit wider- sprechenden Stellungen von vielen Fahrersitzen. Dass an der Sitzposition etwas nicht stimmen muss, merken die vermeintlich unschuldig Gemarterten nach einer längeren Fahrt trotz ziehenden Rückenschmerzen nicht.”
Die Technik und die Sitze lasse inzwischen eine sinnvolle Sitzposition zu, nur wüssten die Autofahrer offenbar nicht, wie diese sein solle, schrieben die AR-Journalisten damals (offenbar jeweils die Positionen in der Mitte).
Natürlich wurde auch die “richtige” Sitzposition proklamiert:
“Arme nahezu gestreckt, ebenso die Beine (bei niedergedrückten Pedalen), die Rückenlehne nicht zu flach oder zu steil eingestellt - so lässt es sich auch auf längere Distanzen bequem reisen.”
Und auch zur Hand-/Armhaltung hatte man klare Vorstellungen:
“Locker und bequem — Linke Hand in Position neun, rechte in ungefähr zwei Uhr. Arme locker, leicht abgewinkelt.”
Lustig waren aber vor allem die Beispiele, die eine falsche Haltung zeigten. Und ebenfalls witzig war es, dass man auf vielen Fotos den Schatten des Stativs des Fotografen sehen kann.