Der Lamborghini Miura ist für viele Leute der Inbegriff des italienischen Supersportwagens, entsprechend teuer ist der von Gandini gezeichnete Mittelmotor-Sportwagen geworden.
In seinem Sog schaffen es inzwischen auch frühe Modelle des Lamborghini Countach in die Nähe von siebenstelligen Zahlen, da fragt man sich natürlich, ob diese Tendenz sich auch mit den Nachfolgern Diablo und Murciélago fortsetzen wird.
Nehmen wir den Lamborghini Murciélago. Vorgestellt wurde er im Jahr 2001. Während knapp zehn Jahren wurden rund 4000 Exemplare gebaut, 899 davon sollen offene Roadster-Versionen gewesen sein.
Bereits die erste Version, übrigens gezeichnet durch den Belgier Luc Donckerwolke, der Chef des Lamborghini-Designs war zwischen 1998 und 2005, hatte es faustdick hinter den Ohren, will sagen unter der Haube: 580 PS entwickelte der V12-Zylinder-6,2-Liter-Motor und erlaubte dank Allradantrieb Beschleunigungszeiten von knapp über 4 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h. Über 330 km/h lagen gemäss Werk als Höchstgeschwindigkeit drin.
So schnell dürften die wenigsten Besitzer ihren Lambo gefahren haben, denn so richtig gemütlich wird es einem bei diesen Geschwindigkeiten nicht. Das änderte sich auch bei den noch schnelleren LP 640-4-Varianten nicht, die dank Hubraumaufstockung auf 6,5 Liter nun 640 bis 670 PS (je nach Typ) leisteten.
Optisch zeigte sich der Murciélago deutlich harmonischer, vielleicht auch bräver als seine Vorfahren, zumindest als Countach und Diablo. Eigentlich war er näher am Miura, der deutlich harmonischer gestaltet war als seine Nachkommen. Kein schlechtes Omen. Und Audi hatte sicherlich dafür gesorgt, dass der Murciélago nicht zum Dauergast in der lokalen Lamborghini-Vertretung wurde. Besser verarbeitet als seine Vorgänger war er sowieso.
Der Murciélago war schnell und gefährlich genug, um nicht für jeden Fahrer geeignet zu sein. Er war auch schön und aufsehenerregend genug, um nicht übersehen zu werden. Das müssten doch eigentlich auch die zukünftigen Klassikerkäufer verstehen in 15 oder 30 Jahren. Spätestens dann werden wir wissen, ob der Murciélago zurecht als Klassikerperle der Zukunft beschrieben wurde im Jahr 2017.
Wer sich für ein Modell mit 6-Gang-Kulissen-Handschaltung entscheidet, dürfte dann bezüglich Wertentwicklung vermutlich die bessere Wahl getroffen haben. Aber was wissen wir schon, was die Präferenzen 2030 oder 2040 sein werden …
Weitere BIlder zum Lamborghini Murciélago gibt es in einer Bildermagie-Auswahl. Ein Fahrbericht entstand vier Jahre später im Jubiläumsjahr 2021.
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